Auch gegenüber dem Schweizer Franken legte der Euro nach der Ankündigung der US-Notenbank zu und korrigierte damit die leichten Verluste des Morgens. Am Abend war der Euro 1,0693 Franken wert nach 1,0678 Franken am Nachmittag. Kurzzeitig hatte die Gemeinschaftswährung sogar die Marke von 1,07 Franken übersprungen. Der US-Dollar schwächte sich dagegen zur Schweizer Währung auf 0,9568 Franken ab. Allerdings holte der Greenback gegenüber dem Nachmittagskurs von 0,9555 Franken wieder auf.
Die US-Notenbank hatte wegen der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Auswirkungen des neuen Coronavirus ihren Leitzins um einen halben Prozentpunkt gesenkt. Der Leitzins liegt nun im Korridor von 1 bis 1,25 Prozent. Damit schmilzt der Zinsvorsprung der USA gegenüber dem Euroraum, so dass der Dollar nachgab und der Euro stieg.
Am Mittag hatten die Finanzminister und Notenbankchefs der führenden westlichen Industrieländer erklärt, die Notenbanken der Gruppe erfüllten weiter ihr Mandat, sorgten für stabile Preise und unterstützten das Wirtschaftswachstum. Mit der überraschenden Leitzinssenkung agierte die Fed nun rascher als gedacht. "Längeres Abwarten hätte wohl die Erholung der Finanzmärkte gefährdet", schrieb Volkswirt Bernd Weidensteiner von der Commerzbank.
Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank kommentierte: "Die Zinssenkung firmiert unter der Rubrik 'Grippeschutzimpfung'. Bevor die Finanzmärkte und die US-Wirtschaft grösseren Schaden nehmen, schreitet die Fed ein. Das ist gut so, zeugt es doch von einem energischem Vorgehen gegenüber etwaigen schärferen Konjunkturrisiken." Weitere Zinssenkungen könnten seiner Meinung nach folgen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87010 (0,87113) britische Pfund, 119,77 (119,82) japanische Yen und 1,0646 (1,0655) Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1634 Dollar gehandelt. Das waren etwa 45 Dollar mehr als am Montag.
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(AWP)