Auch zum US-Dollar avancierte die hiesige Währung etwas, allerdings hielt sich die Aufwertung zum Greenback in Grenzen. Zur Berichtszeit wurden für einen Dollar 0,9943 Franken gezahlt, am frühen Morgen waren es noch etwa 0,9972 gewesen.

Der Euro rutschte derweil zum Dollar unter 1,15 US-Dollar und erreichte bei 1,1432 Dollar den tiefsten Stand seit Juli 2017. Im Vormittagshandel konnte sich der Euro wieder leicht erholen und wurde bei 1,1464 Dollar gehandelt. Am Donnerstagmittag waren noch fast 1,16 bezahlt worden.

Marktbeobachter sprachen von einer nervösen Stimmung am Markt. Sie erklärten die Gewinne des Frankens bzw. die Kursverluste beim Euro mit einem rasanten Verfall der türkischen Lira. Am Freitagmorgen kam es im asiatischen Handel zu einer für die türkische Währung extremen Talfahrt. Die Lira erreichte so neue Rekordtiefststände zum Euro und zum Dollar. Zuletzt machte die Lira jedoch einen Teil ihrer Verluste wieder wett.

"Sorgen vor möglichen negativen Auswirkungen der Währungskrise in der Türkei auf Europa, vor allem auf deren Banken, liessen den Euro im asiatischen Handeln deutlich nachgeben", kommentierte Devisenexperte Manuel Andersch von der BayernLB den Handel. Zuvor hatte die "Financial Times" gemeldet, dass der Kursverfall der türkischen Lira der Bankenaufsicht der EZB zunehmend Sorge bereite.

Vor allem die Grossbanken BBVA, BNP Paribas und Unicredit stünden unter besonderer Beobachtung, berichtete die "Financial Times" am Freitag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Situation sei aber noch nicht kritisch.

Auch Experte Carsten Hesse von der Berenberg-Bank sieht keine Krise für die Banken der Eurozone heraufziehen. Die Geldhäuser des Währungsraums hätten zu geringe Summen in der Türkei investiert, um eine "signifikante Krise" verursachen zu können, lautet die Einschätzung des Experten. jkr/jsl/jha/uh

(AWP)