"SonntagsBlick":

Der Berner SVP-Nationalrat Albert Rösti hat sehr gute Chancen für die Nachfolge von Uli Maurer im Bundesrat. Im Parlament und in den Reihen der SVP stösst eine Kandidatur Röstis auf grosse Akzeptanz. So sagt etwa der Schwyzer Nationalrat und Vizepräsident der SVP, Marcel Dettling, gegenüber dem "SonntagsBlick", Rösti habe bewiesen, dass er sowohl auf Parteilinie politisiere als auch mit anderen Parteien tragfähige Lösungen und Kompromisse schmieden könne. Das gelte etwa für die Gesundheitspolitik in der Corona-Pandemie oder auch in der Energiepolitik. Dass mit der Wahl Röstis zwei Berner in der Regierung sässen, wäre unschön, aber kein Hindernis. Letztlich gehörten die fähigsten Leute in die Regierung.

"NZZ am Sonntag":

Einen prominenten Befürworter hat Rösti in der Person von Adolf Ogi. Wie Dettling verweist Ogi darauf, dass Rösti in der letzten Session bewiesen habe, dass er über die Parteigrenzen hinaus Lösungen finden könne. Das sei besonders in der heutigen Zeit wichtig. Rösti überlegt sich eine Kandidatur. Konkurrenz könnte dem Favoriten auf den Bundesratssitz aus dem Toggenburg erwachsen. Die St. Galler SVP-Nationalrätin Esther Friedli sagte in einem Gespräch mit der "NZZ am Sonntag", es sei noch viel zu früh für ein Ja oder ein Nein zu einer möglichen Kandidatur. Ihr Lebenspartner, der frühere SVP-Parteipräsident Toni Brunner, schliesst ein Polit-Comeback nach seinem Rücktritt 2018 als Nationalrat dagegen kategorisch aus.

"NZZ am Sonntag"/"SonntagsBlick":

SVP-Parteipräsident Marco Chiesa geht davon aus, dass seine Partei dem Parlament eine Auswahl an Kandidatinnen und Kandidaten für die Nachfolge Maurers im Bundesrat präsentieren wird. Es werde voraussichtlich kein Einer-Ticket geben, sagte Chiesa dem "SonntagsBlick". Die SVP des Kantons Zürich hat ihrerseits bereits angekündigt, dass sie ihren Sitz in der Landesregierung nicht kampflos preisgeben werde, wie die "NZZ am Sonntag" schreibt. Zürich als bevölkerungsreichster Kanton und Wirtschaftsmotor der Schweiz brauche eine Vertretung in der Landesregierung. Der Kanton werde auf jeden Fall einen Kandidaten oder eine Kandidatin stellen, sagte Domenik Ledergerber, der Präsident der SVP-Kantonalpartei. Im Vordergrund dürfte dabei Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli stehen.

"SonntagsZeitung"/"Le Matin Dimanche":

Die steigenden Lebenshaltungskosten bekommen vor allem pensionierte Personen mit tiefen Renten zu spüren. Das schreiben die "SonntagsZeitung" und "Le Matin Dimanche" gestützt auf eine Umfrage der Pro Senectute. Demnach sind in der Schweiz 295'000 Menschen im Pensionsalter von Armut bedroht, namentlich im Tessin. Sie müssen mit einem Einkommen von rund 2500 Franken pro Monat auskommen. Jede siebte Person über 65 Jahre unterschreitet gar die Grenze von 2279 Franken. Dieser Betrag gilt in der Schweiz als Armutsgrenze. Viele Pensionierte könnten sich zwar ein gutes Leben leisten. Jede fünfte ältere Person sei jedoch akut armutsgefährdet oder bereits arm. Pro Senectute erwartet, dass die Altersarmut weiter zunimmt.

"SonntagsZeitung":

Die vom Bundesrat erlassene Vorschrift, dass Wohnungen im Krisenfall nur noch auf maximal 19 Grad geheizt werden dürfen, kollidiert mit einem Urteil des Bundesgerichts, wonach Wohnungen mindestens 20 Grad warm sein sollten. Ansonsten dürfe eine Entschädigung eingefordert werden. Der Schweizerische Verband der Immobilienwirtschaft befürchtet, dass zahlreiche Mieterinnen und Mieter vor Gericht klagen werden, weil ihre Wohnungen ungenügend geheizt seien, wie die "SonntagsZeitung" berichtet. Unter Spezialisten ist umstritten, ob die Vermieter auch dann Entschädigungen zahlen müssen, wenn sie die Heizung auf Weisung des Bundesrates heruntergedreht haben. Selbst Juristen von Wirtschaftsminister Guy Parmelin sind sich nicht sicher.

"SonntagsZeitung":

Im kommenden Winter droht nicht nur Gas und Strom knapp zu werden, sondern auch das Heizöl. Es fehle an Lastwagen und Chauffeure, wie die "SonntagsZeitung" schreibt. Der Bund macht sich sorgen, dass Ende Winter viele Öltanks leer sind. Denn viele Hauseigentümer hätten wegen der hohen Ölpreise letzten Sommer ihre Tanks nicht oder nur halb gefüllt. Das könnte sich im Februar oder März 2023 rächen. Wenn Besitzer von Liegenschaften, Betreiber von Notstromaggregaten und Zweistoffanlagen alle auf einmal Öl bräuchten, hätten die Lieferanten zu wenig Kapazität. Laut Rolf Hartl, Präsident der Pflichtlager-Organisation der schweizerischen Mineralölwirtschaft wäre dies jedoch ein absoluter Extremfall.

"SonntagsBlick":

Schönheitsoperationen haben während der Corona-Pandemie einen Boom erlebt. Nun kommt laut "SonntagsBlick" die unschöne Seite dieser Entwicklung zum Vorschein. Schweizer Spitäler verzeichneten einen spürbaren Anstieg der Komplikationen, die auf kosmetische Eingriffe zurückzuführen seien. Eine steigende Tendenz stellen namentlich die Universitätsspitäler in Zürich und Basel sowie die Inselgruppe in Bern fest. Die Inselgruppe behandelt jährlich etwa 20 Personen wegen missglückter Schönheits-OPs. Das Unispital Basel spricht von 20 bis 30 Fällen, während es am Unispital Zürich pro Jahr 50 bis 60 Fälle sind. Die steigende Zahl von Opfern, bei den gepfuscht worden ist, treibt die Gesundheitskosten in die Höhe. In Bern kosten solche Operationen pro behandelte Person 10'000 bis 20'000 Franken.

"SonntagsBlick":

Den Frauen sind während der Corona-Pandemie hat im wahrsten Sinne des Wortes graue Haare gewachsen. Seit zwei Jahren nimmt nämlich der Anteil Frauen zu, die ihre Haare nicht mehr färben und ihr ergrautes Haar wachsen lassen, wie der "SonntagsBlick schreibt. Danielle Bryner, Sprecherin des Kosmetikkonzerns L'Oréal, hat festgestellt, dass es einen Trend gibt, graue Haare zu akzeptieren. Das sei vor allem bei Frauen über 55 Jahre der Fall. Das Phänomen habe sich in der Corona-Pandemie verstärkt. Die Kundinnen seien zunächst nicht zum Coiffeur gegangen. Dabei seien sie auf die Idee gekommen, ihr Haar grau zu tragen. Veredeln statt verstecken, laute jetzt das Credo.

"NZZ am Sonntag":

Forscher warnen vor einer neuen jungen Generation von Dschihadisten, die in Zürich, Winterthur, Schaffhausen und in der Ostschweiz heranwachse. Die Radikalisierung finde im Geheimen statt, sagte der Luzerner Extremismus-Forscher Johannes Saal gegenüber der "NZZ am Sonntag". Diese neue Generation sei viel vorsichtiger als ihre Vorgänger, gerade was den Austausch im Internet und in den sozialen Medien angehe. Die Corona-Pandemie habe unter den Schweizer Islamisten zudem zu einem Rückzug ins Private geführt. Politiker und Medien sollten daher genau hinschauen. Bei den Behörden sei das Problem des islamistischen Extremismus nach wie vor hochaktuell. Bei der Bundesanwaltschaft sein derzeit rund 70 Verfahren hängig.

"NZZ am Sonntag":

Dem Zürcher Schauspielhaus läuft das Publikum davon. Jedes vierte Abonnement ist auf die aktuelle Spielzeit hin gekündigt worden. Das erwünschte jüngere Publikum ist ausgeblieben, wie die "NZZ am Sonntag" schreibt. Während die neuen Intendanten, Benjamin von Blomberg und Nicolas Stemann, der Corona-Pandemie die Schuld geben, sehen Theaterfreunde den Grund in deren radikalen Diversity-Kurs. Die Intendanten strebten eine möglichst grosse Diversität in Publikum und Belegschaft bei Geschlecht, Alter, Rasse und Herkunft an. "Es brodelt", sagte Jost Wirz, Mitglied des Vereins "Freunde des Schauspielhauses". Er habe den Eindruck, die Intendanten verachteten die Menschen, die ihre Vorstellungen besuchten.

"SonntagsZeitung":

Die Informatikbranche entwickelt sich weiter rasant. Mittlerweile hat dieser Wirtschaftszweig in der Schweiz mehr Angestellte als die Banken. Wie die "SonntagsZeitung" schreibt zählt die Informations- und Kommunikationstechnik laut neuen Zahlen des Bundesamtes für Statistik inzwischen 188'000 Vollzeitstellen. Allein in der Informatik waren es Ende letzten Jahres 110'000 Personen. Bei den Banken sinke dagegen seit Jahren die Zahl der Beschäftigten. Vor zehn Jahren hätten die Banken 108'000 Angestellte gehabt. Im vergangenen Jahr seien es nur noch 90'600 Personen gewesen. Spar- und Konsolidierungspläne sowie Auslagerungen ins Ausland oder an andere Finanzdienstleister seien für den Rückgang verantwortlich.

"Le Matin Dimanche":

Die steigenden Gesundheitskosten haben den Vize-Präsidenten der FDP Schweiz, Philippe Nantermod, zu einer Idee inspiriert. Schweizer Bürgerinnen und Bürger, die in der Nähe einer Grenze wohnen, sollten ihre Medikamente im Ausland kaufen können, wo sie billiger sind, sagte Nantermod gegenüber der Westschweizer Sonntagszeitung "Le Matin Dimanche" Diese Kosten würden von der Krankenversicherung erstattet. So würden die Leute merken, dass die Preise zu hoch sind, sagt der Waadtländer FDP-Nationalrat. Brigitte Crottaz (SP/VD) entgegnete, dass Gesundheit keine Ware sei. Die Versicherer hingegen begrüssen das Pilotprojekt. Der Sprecher von Santésuisse, Christophe Kaempf, sagte, dass die Patienten im Ausland Generika zum halben Preis kaufen und zu günstigeren Preisen zum Arzt gehen könnten.

(AWP)