"NZZ am Sonntag" / "SonntagsZeitung" / "SonntagsBlick":
Die Sonntagspresse beschäftigt sich stark mit der Bewältigung der Coronavirus-Krise in der Schweiz. So zitiert die "NZZ am Sonntag" Matthias Egger, den Leiter der Covid-19 Task-Force des Bundes, der sagt, dass es möglich sei, "dass wir noch zwei Jahre oder länger so weiterleben müssen". Damit meine er den Abstand, die Masken und die Hygienemassnahmen. Die "SonntagsZeitung" mahnt zudem, dass trotz der Hilfe des Bundes für die Fluggesellschaft Swiss ein radikaler Stellenabbau unabdingbar sei. Es stünden Pläne im Raum, dass die Swiss von den total 9500 Arbeitsstellen 1500 bis 1900 streichen müsse. Über natürliche Abgänge und Frühpensionierungen werde dies nicht zu schaffen sein, hiess es weiter. Und der "SonntagsBlick" schreibt, dass mit der Coronavirus-Krise die Schweizer das Kochen neu entdeckt hätten. Weil die Restaurants geschlossen hätten und viele im Homeoffice arbeiteten, verkauften die Läden deutlich mehr Gemüse als zu normalen Zeiten. Vor allem Bioprodukte stiessen bei der Kundschaft derzeit auf grossen Anklang, wie Coop dem "SonntagsBlick" mitteilte.
"NZZ am Sonntag" / "SonntagsBlick":
Die Zeitungen "NZZ am Sonntag" und der "SonntagsBlick" nehmen sich dem Bundesanwalt Michael Lauber und den Verfahren rund um den Weltfussballverband Fifa an. Während zahlreiche Politiker mittlerweile die Absetzung von Lauber lautstark fordern, gibt es auch Rufe, die einen Rücktritt des Bundesanwaltes erwarten. Andrea Gmür, der Präsidentin der CVP-EVP-BDP-Fraktion, sagte zur "NZZ am Sonntag": "Wir unterstützen geschlossen einen Antrag auf Amtsenthebung von Bundesanwalt Michael Lauber." Es wäre aber wünschenswert, dass er möglichst bald den Rücktritt selber einreichen würde, sagte Gmür. Gegenüber dem "SonntagsBlick" wehrt sich Ex-Fifa-Chef Sepp Blatter vehement gegen erhobene Korruptionsvorwürfe: "Ich bin mir keiner Schuld bewusst und ich bin überrascht, dass dieses Thema, das erstmals im September 2015 aufgegriffen wurde, ausgerechnet jetzt aufs Tapet kommt", sagte er. In keiner Art und Weise sei die Karibik ein besonderer Stimmenbeschaffer für das Fifa-Präsidium gewesen. Ausserdem weise er den Vorwurf mit aller Bestimmtheit zurück, dass er bei rechtswidrigen Geschäften weggeschaut habe.
"SonntagsZeitung":
Verteidigungs- und Sportministerin Viola Amherd prüft laut einem Interview mit der "Sonntagszeitung" die Finanzierung von Geisterspielen im Sport. "Man kann darüber nachdenken, den Clubs eine gewisse finanzielle Hilfe für die entgangenen Einnahmen bei Geisterspielen zu geben", sagte sie. Es müsse aber gut analysiert werden, ob dies den Klubs überhaupt helfe, betonte die CVP-Bundesrätin. Man sei derzeit mit den grossen Sportverbänden in Verhandlungen, um gesamthafte Lösungen zu finden. Die Verteidigungsministerin regte zudem an, dass sich die Armee in Zukunft mehr bei der Pandemie-Vorsorge beteiligt und sogar selber Medikamente oder Masken produziert. "Alternativ gibt es aber auch die Möglichkeit, dass der Bund mit der Pharmaindustrie zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung Verträge abschliesst", erklärte Amherd gegenüber der "SonntagsZeitung".
"SonntagsZeitung":
Die "Neue Zürcher Zeitung" plant laut der "SonntagsZeitung" aufgrund der sinkenden Werbeeinnahmen ein Sparprogramm. Die Zeitung beruft sich dabei auf einen Brief des "NZZ"-Konzernchefs Felix Graf an die Personalkommission. Trotz der bereits eingesetzten Kurzarbeit infolge der Coronavirus-Krise müssten Stellen abgebaut werden, hiess es. Die Geschäftsleitung werde dem Verwaltungsrat Ende Juni ein Konzept vorlegen. Wie viele Stellen betroffen sind, sei noch nicht bekannt. Auf der Redaktion kursiere aber die Zahl von einer Personalreduktion um die 10 Prozent. Das Schreiben hätte unter der Belegschaft für Aufregung gesorgt. Gleichzeitig berichtet die "SonntagsZeitung", dass die "Weltwoche" nach langem Zögern unlängst Kurzarbeit beantragt habe. "Weltwoche"-Verleger und SVP-Nationalrat Roger Köppel sagte der Zeitung, man solle in der Coronavirus-Krise statt von Staatshilfe eher von Schadenersatz sprechen. "Sonst macht man den Verursacher der Wirtschaftskrise auch noch zum Wohltäter", sagte er gegenüber der "SonntagsZeitung".
"NZZ am Sonntag":
Bei der Armee gibt es laut der "NZZ am Sonntag" weitere Schwierigkeiten mit den Drohnen. Um sie betriebstauglich zu machen, benötige das Verteidigungsdepartement (VBS) zusätzliches Geld und müsse dem Parlament einen Nachtragskredit beantragen. Es gehe um die Zulassung eines Enteisungssystems. Falls dies nicht käme, wären bis zu 30 Prozent der Missionen nicht durchführbar, hiess es. Die Zeitung stützt sich dabei auf Angaben des VBS-Projektberichts, der die Risiken der laufenden Beschaffungen für die Armee beurteilt. Seit der Vertragsunterzeichnung seien die Anforderungen für die Zertifizierung des Enteisungssystems erhöht worden, sagte ein VBS-Sprecher diesbezüglich gegenüber der Zeitung. Wie hoch der beantragte Nachtragskredit sein werde, sei derzeit Gegenstand von Abklärungen, hiess es weiter.
"SonntagsZeitung":
Der ägyptische Tourismusunternehmer Samih Sawiris hat die Massnahmen der Schweiz gegen die Coronavirus-Krise bemängelt. "Es gehen Milliarden von Franken verloren für ein paar Hundert weniger Tote", sagte der Oligarch der "SonntagsZeitung" in einem Interview. Die Politik trage zudem die Folgen der Krise auf dem Rücken der einfachen Leute aus, hiess es weiter. "Wenn ich mir die Statistiken anschaue, dann fällt mir auf: Der Aufwand der Schweiz, um an Covid-19 erkrankte Menschen unter 60 Jahren zu retten, steht in keinem Verhältnis zum Schaden für die Wirtschaft", erklärte Sawiris. Geld rette Menschenleben und das hohe Niveau des Schweizer Gesundheitssystems koste Geld. "Geld, das gerade vernichtet wird. Hätten wir nur gerade ein Zehntel dieser Summen zur Verfügung, könnten wir in Ländern wie Ägypten hunderttausende Menschenleben retten", betonte er.
"NZZ am Sonntag":
Der Lockdown trifft die rund 600'000 Selbständigen der Schweiz laut einer Meldung der "NZZ am Sonntag" besonders hart. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine eine repräsentative Erhebung der Universität Lausanne und der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich. Demnach haben rund 30 Prozent der KMU ein liquides Vermögen von weniger als 50'000 Franken. Von diesen Kleinbetrieben kämpften viele bereits ums Überleben, hiess es weiter. Jeder vierte Selbständige in dieser Kategorie könne höchstens einen Lockdown von einem weiteren Monat durchstehen, weil der Umsatzverlust im Monat April die Hälfte des angesparten Vermögens übersteige. Besonders angespannt sei die Lage bei Therapeuten sowie bei den Restaurants.
"SonntagsZeitung":
Der Streit zwischen den stationären Apotheken und der Online-Apotheke Zur Rose ist laut der "SonntagsZeitung" eskaliert. Die Staatsanwaltschaft Thurgau klage Zur Rose-Chef Walter Oberhänsli an. Die Anklage stütze sich auf eine Strafanzeige von Pharmasuisse aus dem Jahr 2011, hiess es. Sie betreffe zwei Punkte: Zum einen gehe es um den Versand von rezeptfreien Medikamenten. Zum zweiten drehe es sich darum, dass Zur Rose die Ärzteschaft dafür entschädigt hatte, wenn sie elektronische, statt manuelle Rezepte eingereicht hätten. In beiden Fällen hatte das Bundesgericht bereits Pharmasuisse recht gegeben und Zur Rose hatte die umstrittenen Praktiken eingestellt. Die Staatsanwaltschaft wollte daher die Strafanzeige aus dem Jahr 2011 gegen Oberhänsli zu den Akten legen, wogegen sich Pharmasuisse aber offenbar erfolgreich wehrte.
"NZZ am Sonntag":
Die Justizkommission des Bündner Grossen Rats hat laut der "NZZ am Sonntag" die kantonale Staatsanwaltschaft ermächtigt, Ermittlungen gegen den Kantongerichtspräsidenten Norbert Brunner aufzunehmen. Der Entscheid der Parlamentskommission sei bereits am 15. April ergangen. Gegen Brunner stehe der Vorwurf der Falschbeurkundung im Raum, weil er ein Urteil in einem Erbschaftsstreit abgeändert haben soll. Man werde prüfen, das Verfahren einem externen ausserordentlichen Staatsanwalt zu übertragen, hiess es. Der oberste Bündner Richter kann gegen den Beschluss der Justizkommission innert 30 Tagen einen Rekurs beim Bundesgericht einreichen. Ob er dies tun werde, liess Brunner offen, wie ein Sprecher des Kantonsgerichts für ihn an die Zeitung ausrichten liess. Brunner kläre derzeit ab, ob er die Ermächtigung für eine Untersuchung anfechten oder, ob er sich auf die Verteidigung im Strafverfahren beschränken werde, hiess es.
"SonntagsZeitung":
Das Malariamedikament Hydroxychloroquin, das gegen Coronavirus-Erkrankungen helfen soll, wird auch häufig in die Schweiz geschickt. Dies Schreibt die "SonntagsZeitung" unter Berufung auf Zahlen von Swissmedic. "Etwa ein Dutzend Importe mit dem Malariamittel Hydroxychloroquin oder auch antiviralen Arzneimitteln wurden vom Zoll abgefangen und an Swissmedic weitergeleitete, hiess es von der Organisation gegenüber der Zeitung. Gemäss Angaben der Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel und Medizinprodukte erhält diese derzeit auch täglich Meldungen über mangelhafte Medizinprodukte wie Schutzmaterial, Test-Kits oder Beatmungsgeräte. "Allein seit Anfang März gingen fast 80 Meldungen über nicht konforme Produkte ein", sagte Behördensprecher gegenüber der "SonntagsZeitung".
"Le Matin Dimanche":
Pierre-Yves Maillard, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB), fordert in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung "Le Matin Dimanche", dass die Zukunftsaussichten für junge Menschen trotz der Coronavirus-Krise positiv blieben. So setzt er sich unter anderem dafür ein, dass der Bund an Firmen künftig Geld für Lehrlinge zahlt. Im schweben dabei 1000 Franken pro Lehrling je Jahr vor. Die Unternehmen sollen das Geld von allfälligen Darlehen des Bundes abziehen dürfen, so Maillard.
(AWP)