"NZZ am Sonntag":

Schweizer Wasserkraftwerke dürfen die zurückgehaltene Wasserreserve voraussichtlich ab dem 15. Mai gewinnbringend verkaufen. Das hat in der Politik von links nach rechts für Unmut gesorgt, wie die "NZZ am Sonntag" schrieb. Denn für die Reserve hatten die Wasserkraftwerke bereits 300 Millionen Franken Rückhalteprämie erhalten. Die nationalrätliche Energiekommission forderte eine Anpassung der Vereinbarung. Neu sollen alle grossen Speicherkraftwerke obligatorisch eine Reserve zurückhalten müssen und der Bund eine tiefere Pauschalabgabe bezahlen. Laut dem Geschäftsleiter der Elektrizitätskommission (Elcom) Urs Meister war darin der im Frühling möglicherweise verkaufte Strom bereits einkalkuliert.

"SonntagsZeitung":

Während einem Jahr haben 95,6 Prozent des befragten Pflegepersonals sexuelle Belästigung oder Übergriffe durch Patientinnen oder Patienten erlebt. Das zeigte eine neue Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), wie die "SonntagsZeitung" schrieb. Studienautorin Milena Bruschini befragte Pflegefachkräfte im Alter zwischen 18 und 58 Jahren. Die Resultate zeigten, dass jüngere Pflegefachkräfte häufiger betroffen waren. Am häufigsten wurden unangebrachte Sprüche, gefolgt von nonverbalen Belästigungen und lüsternen Blicken angegeben. Mehr als zwei Drittel der Befragten erlebten körperliche Übergriffe. Ein Viertel wurde während eines Jahres mindestens einmal auf unangenehme Weise geküsst.

"NZZ am Sonntag":

Der neue UBS-Chef Sergio Ermotti hat wohl langjährige Vertraute für die Geschäftsleitung der Bank vorgesehen. UBS-Urgestein Tom Naratil soll zurückkehren und den Bereich Integration leiten und Finanzchef der Gruppe werden, wie die "NZZ am Sonntag" schrieb. Zudem sollen Iqbal Kahn als Chef der globalen Vermögensverwaltung und Sabine Keller-Busse in ihrer Postion als Chefin von UBS Schweiz sowie Compliance-Chef Markus Ronner weiterhin mitwirken. Wer die Leitung der Rechtsabteilung übernehmen wird, sei unklar. Gehandelt wird Markus Diethelm, der Rechtschef der Credit Suisse. Die UBS sieht gemäss der Zeitung zudem vor, das Schweizer Geschäft der Credit Suisse auszugliedern.

"SonntagsZeitung":

Der Bund muss den Banken nach aktuellen Schätzungen 1,1 Milliarden Franken Entschädigung für Covid-Kredite zurückbezahlen. Bei 1322 Krediten im Umfang von 60 Millionen Franken steht bereits fest, dass die Firmen das Geld nicht zurückzahlen können, wie die "SonntagsZeitung" aufgrund Informationen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) schrieb. Bislang haben Banken Covid-Kredite im Wert von 800 Millionen Franken an Bürgschaftsgenossenschaften übergeben. Diese versuchen, einen Teil des Geldes einzutreiben. Laut Experten wird nur ein marginaler Teil davon zurückfliessen.

"SonntagsBlick":

Fast zwei Drittel aller Schweizer Hotels war zuletzt erfolglos auf Personalsuche. Die Zahl unbesetzter Vollzeitstellen im Gastgewerbe liegt laut einer Auswertung des Branchenverbands Gastrosuisse auf einem Höchststand, wie "SonntagsBlick" schrieb. Aktuell sind 8500 Stellen unbesetzt. Zum Vergleich: 2015 waren es 2000 Stellen. Derweil nahmen die Logiernächte zu: Heute kommen 509 Übernachtungen auf eine Vollzeitstelle. Das sind rund 100 Übernachtungen mehr als 2010, wie eine Auswertung des Hotelverbands Hotelleriesuisse zeigte.

"NZZ am Sonntag":

Die Schweiz hat auf dem Index für Künstliche Intelligenz (KI) der amerikanischen Universität Stanford einen unterdurchschnittlichen Wert erzielt. Auf dem AI Index Report 2023 lag sie auf Platz 14. An erster Stelle lag Indien, gefolgt von den USA und Deutschland, wie die "NZZ am Sonntag" schrieb. Dennoch gehe in Europa in Sachen Künstliche Intelligenz an der Schweiz kein Weg vorbei. Am 8. Mai wird das Zentrum für KI der ETH Zürich eröffnet. Das Zentrum setzt einerseits auf einen interdisziplinären Ansatz zwischen einem Fachbereich und Kenntnissen der Informatik oder Robotik. Andererseits setzt es auf den Nachwuchs: Aus jährlich 850 Bewerbungen erhalten maximal 18 eine Doktoranden- oder Postdoc-Stelle.

"SonntagsBlick":

Letztes Jahr haben in sieben befragten Schweizer Städten 1564 Demonstrationen stattgefunden. Basel, Bern und St. Gallen verzeichneten einen neuen Höchststand, wie "SonntagsBlick" schrieb. Für die Stadtpolizei Zürich entstanden letztes Jahr Einsatzkosten von 3,1 Millionen Franken. Einzig im Jahr 2021 waren die Einsätze an Demonstrationen mit 5,3 Millionen Franken teurer. Vor zwei Jahren kosteten Demonstrationen die Berner Polizei 7 Millionen Franken. Das vergangene Jahr ist laut "SonntagsBlick" noch nicht ausgewertet. Die Zeitung befragte zudem die Städte Luzern, Winterthur und Genf. In Genf kam es letztes Jahr mit 400 Demonstrationen zu den meisten Kundgebungen mit Polizeipräsenz.

"Le Matin Dimanche":

Westschweizer Filmschaffende haben den französischsprachigen Fernsehsender RTS kritisiert. RTS greife für Fernsehserien zu oft auf ausländisches Personal zurück, sagten sie zu "Le Matin Dimanche". Hiesige Filmschaffende könnten nicht mehr drehen, ohne auf anderweitige Zwischenverdienste zurückzugreifen. Die Arbeit fehle und die Löhne seien seit über zehn Jahren stagniert. RTS antwortete, gewisse Kompetenzen in der Westschweiz seien zu knapp. Zudem sei RTS von internationalen Koproduktionen abhängig. Mit der öffentlichen Finanzierung von vier bis fünf Millionen Franken pro Saison, seien Westschweizer Serien unterbezahlt. RTS versuche im Ausland Geld aufzutreiben, was oft die Einstellung von ausländischem Personal bedinge.

"SonntagsZeitung":

Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hat Einweg-E-Zigaretten als "Ressourcenverschwendung" kritisiert. Je nach Batterie würde monatlich die Batterie eines Smartphones weggeworfen, sagte die Leiterin des Bereichs Siedlungsabfälle des Bafu, Isabel Junker, zur "SonntagsZeitung". Eine Gefahr bestehe auch, da die Batterien im Abfall leicht in Brand geraten könnten. Oft würden Konsumentinnen und Konsumenten nicht wissen, dass sie die Geräte fachgerecht entsorgen müssen, sagte Sabrina Bjöörn, die Geschäftsführerin der auf Elektrorecycling spezialisierten Stiftung Sens. Sens arbeitet zurzeit an einem neuen Recycling-System eigens für E-Zigaretten.

"Le Matin Dimanche":

Die Gemeindebehörden von Boncourt JU haben Bedenken zur künftigen Nutzung der Gebäude des Tabakkonzerns British American Tabacco (BAT) geäussert. Sie befürchten, dass die 70'000 Quadratmeter grossen Hallen zu Deponien für Unternehmen werden könnten, die nicht investieren wollen oder können, wie "Le Matin Dimanche" schrieb. Die Gemeinde wandte sich in einem Brief an den Tabakkonzern. Sie wäre bereit, sich finanziell zu beteiligen. Ihr Handlungsspielraum ist jedoch gering, da BAT auch nach dem Auszug nächstes Jahr Eigentümer bleibt. Der Kanton Jura plant zudem nicht, einen Teil der Gebäude zu kaufen.

(AWP)