"SonntagsZeitung":

Das Flugabwehrsystem Skynex von Rheinmetall Air Defence mit Sitz in Zürich wurde in der Schweiz entwickelt und gehört zu den modernsten Waffen zur Abwehr von Drohnen und Marschflugkörpern. Recherchen der "SonntagsZeitung" zeigen nun, dass die Kanonen demnächst der Ukraine im Einsatz stehen. Ein Rheinmetall-Sprecher bestätigte, dass das Unternehmen bis Ende Jahr zwei Skynex-Systeme in die Ukraine liefern werde. "Die Systeme stammen aus der Fertigung des italienischen Standorts in Rom und werden von dort geliefert", so der Sprecher. Möglich macht dies ein spezieller Passus in der Kriegsmaterialverordnung, wie es beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hiess. Dort regelt Artikel 7 die Übertragung von Kriegsmaterial-Know-How aus der Schweiz an andere Länder. Auf der Liste sind die meisten europäischen Länder aufgeführt, darunter auch Italien.

"Le Matin Dimanche":

Die Pandemie hat zu einem starken Anstieg der Suizidversuche bei Jugendlichen unter 14 Jahren geführt - insbesondere bei Mädchen. Das wird teilweise durch soziale Netzwerke und Geschlechterungleichheiten erklärt, wie "Le Matin Dimanche" schreibt. "Sie sind diesen Konzepten über die Medien, die sozialen Netzwerke [...] im Austausch mit Gleichaltrigen ausgesetzt", wird Kerstin von Plessen, Professorin und Leiterin der Universitätsabteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV), zitiert. Zudem handelten sehr junge Menschen vor allem aus einem Impuls heraus. "Die Frage des Selbstmords wird immer weniger tabuisiert", sagte Rémy Barbe, ein Spezialisten am Universitätskrankenhaus Genf (HUG).

"NZZ am Sonntag":

Mit der Revision der Mittel- und Gegenständeliste (Migel) durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) wurden die Höchstvergütungsbeträge für medizinische Geräte und Hilfsmittel teils drastisch reduziert. Das bringt die Lungenliga in Not. "Das ist, je nach Tarif und Artikel, ein reines Verlustgeschäft", wird Michael Schlunegger vom Verein Lunge Zürich in der "NZZ am Sonntag" zitiert. Die Konsequenz: Lunge Zürich liefert kein Druckgas mehr, hat die Vermietung von Geräten gestrichen und stellt die Lieferung den Kunden in Rechnung. Der Dachverband Lungenliga Schweiz schreibt: "Den bisherigen Service einzuhalten, ist schwierig, doch wir leisten ihn nach wie vor zum Wohl der Patienten." Nun will sie in Gespräche mit dem BAG eine Erhöhung erwirken.

"SonntagsZeitung":

In Bern hat der Nationalrat ein Boniverbot für die neue, fusionierte UBS beschlossen. Jetzt wird bekannt, dass sich ehemalige Mitglieder der Geschäftsleitung und einige Spitzenmanager des Asset-Managements der Credit Suisse (CSAM) über Jahre hinweg riesige Lohnsummen und Gewinnbeteiligungen auszahlten, die meist nicht im Geschäftsbericht vermerkt wurden. Begünstigt von den Zahlungen wurde vor allem eine Gruppe Amerikaner im CSAM, wie die "SonntagsZeitung" schreibt. Gültig war diese Gewinnbeteiligung für 15 Jahre. Diese diskreten Sonderboni führten zu Sonderzahlungen in dreistelliger Millionenhöhe, allein im Jahr 2019 kam es zweimal zu Auszahlungen von 50 Millionen Franken.

"SonntagsZeitung":

Zwei Forscherinnen haben untersucht, warum es in den Führungspositionen an Unis so wenige Frauen gibt. Für ihre Studie, die der "SonntagsZeitung" exklusiv vorliegt, befragten sie fast 10'000 Studierende der Uni und ETH Zürich über ihre Karriereambitionen, ihr Familienbild, die Partnerwahl und so fort. Das Resultat überrascht: Der Grund, weshalb Frauen kaum in Führungspositionen anzutreffen sind, ist nicht etwa Benachteiligung, sondern dass Frauen dies viel weniger anstrebten als Männer. Die meisten Studentinnen wünschen sich einen Partner, der älter und erfolgreicher ist als sie. Sind Kinder da, soll er für das Haupteinkommen sorgen, sie will Teilzeit arbeiten.

"NZZ am Sonntag":

Im Oktober 2021 trafen sich drei Mitarbeiter eines Bundesasylzentrums mit drei Asylbewerberinnen zu einem Abend mit Essen, Bier und Wein. Danach hatte ein Mitarbeiter mit einer der Frauen Geschlechtsverkehr. Sie habe sich nicht wehren können, sagte sie später der Polizei. Er hingegen sagte, alles sei einvernehmlich gewesen. Das zeigen Dokumente, die der "NZZ am Sonntag" vorliegen. Dennoch kam die Staatsanwaltschaft zum Schluss, der Tatbestand der Vergewaltigung sei nicht erfüllt. Die zuständige Betreuungsorganisation AOZ reagierte trotzdem und stellte zwei Personen frei. Denn: Mitarbeitenden sind private Kontakte mit Asylsuchenden grundsätzlich untersagt. Es ist nicht das einzige Mal, dass es in Bundesasylzentren zu solchen Überschreitungen gekommen ist: In mindestens vier Fällen wurden Betreuer gemäss der nationalen Kommission zur Verhütung von Folter in den letzten zwei Jahren der sexualisierten Gewalt gegen Asylsuchende verdächtigt.

"SonntagsZeitung":

Das Protokoll eines Oberstufenlehrers in der "SonntagsZeitung" zeigt: Die ständigen Disziplinlosigkeiten im Klassenzimmer sind gravierend. Jede Woche kommt es zu demonstrativen Weigerungen, die Anweisungen von Lehrkräften zu befolgen, Frechheiten, Pöbeleien und Beleidigungen hätten "massiv zugenommen". Lernen sei zum Teil kaum mehr möglich, ein Drittel der Schülerinnen und Schüler in seiner Klassen könnten "kurz vor Schulabschluss nicht richtig lesen und schreiben", berichtete der Lehrer. Nicht nur auf der Oberstufe gibt es verhaltensauffällige Schülerinnen und Schüler, die den Unterricht stören. "Schon Vierjährige rasten aus", sagt Philipp Grolimund, Co-Präsident des Schulleiterverbands im Kanton Aargau. Oft gehe es um Erziehungsdefizite. Das Bildungsdepartement prüfe jetzt die Schaffung von Sonderplätzen für "Schüler mit sozialen Beeinträchtigungen".

"NZZ am Sonntag":

Die sogenannte Heiratsstrafe, die steuerliche Benachteiligung verheirateter Paare, trifft nicht alle gleich. Eine Forschungsarbeit der Universität St. Gallen zeigt: Am stärksten zur Kasse gebeten werden nicht kinderlose Doppelverdiener, sondern Paare mit Kindern. Der Grund liege darin, dass die Heiratsstrafe nicht alle Paare gleichermassen vor einer Eheschliessung abhalte, wird Studienautorin Nadia Myohl in der "NZZ am Sonntag" zitiert. Dieser Abschreckungseffekt wirke vor allem bei Paaren ohne Kinder, die sich aus Spargründen für ein Konkubinat entscheiden. Kommt jedoch Nachwuchs ins Spiel, ändern sich die Präferenzen. "Eltern sind stärker auf das Sicherheitsnetz der Ehe angewiesen. Deshalb nehmen sie die höheren Steuern, die durch eine Heirat entstehen, eher in Kauf", so Myohl. Die Unterschiede sind frappant. Laut Studie erreicht die Heiratsstrafe im Durchschnitt bei allen Paaren 868 Franken, bei Eltern mit Kindern dagegen beträgt sie mehr als doppelt so viel: 2128 Franken.

"SonntagsBlick":

Die Zahl der Schweizerinnen und Schweizer im Ausland ist auf einem Rekordhoch: Über 800'000 Menschen mit Schweizer Pass lebten 2022 in einem anderen Land, das entspricht 10,9 Prozent. Vor 20 Jahren waren es erst 9,3 Prozent (knapp 600'000), wie "SonntagsBlick" schreibt. Und dies, obwohl es den Menschen hierzulande überdurchschnittlich gut geht. Der "World Happiness Report", der die Lebenszufriedenheitin den Ländern abbildet, platziert die Schweiz 2023 auf dem sehr guten Rang 8 von 137, hinter skandinavischen Ländern, Israel und der Niederlande. Ein Jobangebot, Abenteuerlust und Neugier auf Neues oder schlicht ein wärmeres Klima verlocken zur Auswanderung.

"Le Matin Dimanche":

Yverdon-les-Bains (VD), Neuenburg, La Chaux-de-Fonds (NE) und Genf werden am Montag einen gemeinsamen Aufruf gegen den geplanten SBB-Fahrplan 2025 lancieren. Die vier Städte, die vom Flughafen Genf unterstützt werden, beanstanden die Einführung "eines Eisenbahnnetzes mit zwei Geschwindigkeiten", wie "Le Matin Dimanche" schreibt. Sie befürchten für die Westschweiz einen "Attraktivitätsverlust" der Verbindung und fordern die SBB, das Bundesamt für Verkehr und die Kantone auf, "innerhalb eines vernünftigen Zeithorizonts tragfähige Alternativen vorzuschlagen".

(AWP)