Die Akten von Dufry steigen um 08.15 Uhr um 5,5 Prozent auf 32,95 Franken. Derweil ermässigt sich der Gesamtmarkt gemessen am SPI um 0,49 Prozent. Bereits am Freitag hatten Dufry 2,5 Prozent höher geschlossen. Dass die beiden Firmen Verhandlungen führten, war bereits seit Ende Juni bekannt.

Dufry und der italienische Autobahn-Raststätten Betreiber Autogrill haben ihre Fusion beschlossen. Der Autogrill-Mehrheitsaktionär Edizione wird am Ende der Transaktion mit einem Anteil zwischen 25 und 20 Prozent der grösste Aktionär von Dufry sein.

"Wir begrüssen die Ankündigung der Transaktion, da der Zusammenschluss der beiden Unternehmen eine komplementäre strategische Ergänzung darstellt und die neue langfristige Strategie von Dufry unterstützen wird", kommentiert Volker Bosse von Baader Helvea. Die Unternehmen hätten sich zudem sich auf eine "intelligente" Finanzierungsstruktur geeinigt.

Die Verbindung der beiden Firmen werde zur Diversifizierung der Geschäftsbereiche beider Unternehmen beitragen, heisst es bei der Royal Bank of Canada.

Dagegen ist die Bank Vontobel etwas skeptischer. Eine Kombination auf den Flughäfen mache durchaus Sinn. Dadurch werde das Angebot von Dufry in den Schlüsselmärkten Europa und Nordamerika gestärkt. Für das Autobahngeschäft dagegen sei ein Mehrwert schwieriger zu rechtfertigen, schreibt Analyst Pascal Furger.

Gar ablehnend äussert sich die Zürcher Kantonalbank (ZKB). Das Vorhaben sei rational nur schwer nachvollziehbar, sagt Analyst Gian Marco Werro, der die Empfehlung für die Dufry-Aktien umgehend auf "Untergewichtung" von zuvor "Marktgewichtung" zurückstuft. Synergien seien schwer greifbar und die Unterschiede zwischen dem Flughafen- und dem Autobahn-Geschäft seien zu gross. Gleichzeitig werde die Integration zeitintensiv sein. Werro schliesst allerdings nicht aus, dass der Autobahn-Bereich nach der Fusion nachträglich noch abgespaltet wird.

An der Börse kommt das Vorhaben insgesamt gut an. "Überraschend ist das aber nicht", sagt ein Händler. Denn der Deal sei in letzter Zeit immer wieder Gegenstand von Gerüchten und Marktspekulationen gewesen.

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(AWP)