"Die Saisonprognose bis Ende Dezember deutet darauf hin, dass es in der Schweiz im Vergleich zum Schnitt der letzten dreissig Jahren eher zu warm wird", sagte Urs Graf von Meteo Schweiz der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der "NZZ am Sonntag".

Die "NZZ am Sonntag" verwies zudem auf die Langzeitmodelle des Europäischen Zentrums für Mittelfrist-Wettervorhersagen (EZMW), die einen ersten Ausblick bis Ende März erlaubten. Demnach sei in ganz Europa bis Ende Winter mit verhältnismässig hohen Temperaturen zu rechnen.

Zu einem ähnlichen Schluss kam die US-Wetterbehörde National Centers for Environmental Prediction (NCEP), wie die "Sonntagszeitung" schrieb. Das NCEP rechnet für die Schweiz und Deutschland bis Ende Februar mit überdurchschnittlich warmen Monaten.

Hohe Temperaturen, tiefer Gas-Verbrauch

Wie Graf von Meteo Schweiz betonte, seien aber bereits Prognosen für drei Monate von grosser Unsicherheit geprägt, da viele Faktoren mitspielten. "Die Atmosphäre ist ein extrem chaotisches System." Auf Prognosen, die über drei Monaten hinausgehen, verzichtet Meteo Schweiz deshalb. Ebenso auf Niederschlagsprognosen für mehrere Monate. "Beim Niederschlag spielen nochmals mehr Faktoren rein als bei der Temperatur", so Graf.

Die Wetterprognosen für den Winter sind in diesem Jahr von besonderem Interesse, weil Strom und Gas knapp werden könnten. Ein milder Winter würde helfen, den Gasverbrauch für das Heizen verhältnismässig tief zu halten. Hohe Niederschläge wiederum würden zu vollen Stauseen beitragen, die eine Energiereserve für die zweite Winterhälfte bilden.

(AWP)