Gegen 9.20 Uhr klettern die Titel bei bereits sehr ordentlichen Volumen um 13,7 Prozent auf 9,16 Franken. Zum Handelsstart standen sogar Gewinne von knapp über 17 Prozent auf der Uhr. Allerdings hat die Aktie seit Jahresbeginn deutlich verloren. Auch mit dem heutigen Kurssprung stehen noch Verluste von über 30 Prozent zu Buche, verglichen mit dem bisherigen Jahreshoch Ende Januar bei 17,85 Franken haben sich die Titel immer noch fast halbiert.

Idorsia hofft, durch den Verkauf des operativen Geschäfts sowie ausgewählter Lizenzrechte für Produkte aus dem Idorsia-Portfolio in Asien auf frisches Kapital in Höhe von rund 400 Millionen Franken. Analysten und Investoren warten nach dem schleppenden Marktstart des Schlafmittels Quviviq bereits seit Monaten auf eine Lösung des Cash-Problems von Idorsia, auch eine Kapitalerhöhung war in Betracht gezogen worden.

Händlern zufolge wurden insbesondere die zahlreichen Leerverkäufer, die auf eine verwässernde Kapitalerhöhung und damit weiter fallende Kurse gesetzt hatten, auf dem falschen Fuss erwischt. Ob die positive Kursreaktion nachhaltig ist, müsse sich aber noch zeigen, so der Tenor am Markt. Denn der Befreiungsschlag habe seinen Preis - gerade die Lizenzeinnahmen könnten in Zukunft schmerzlich fehlen, so ein Börsianer.

Vontobel-Analyst Stefan Schneider beurteilt die mögliche Transaktion ebenfalls nicht ganz so positiv. Potenzielle Verhandlungspartner wüssten um die prekäre Lage bei Idorsia, was das Unternehmen in eine eher schwache Position bringe. Zudem sei es unklar, ob letztlich wirklich ein Deal zustande komme. Insgesamt komme der Schritt von Idorsia reichlich spät und überraschend. Es habe den Anschein, dass das Unternehmen keine andere und bessere Lösung gefunden habe.

dm/kw

(AWP)