Am Montag waren die Preise der beiden wichtigen Ölsorten auf den tiefsten Stand seit Beginn des Jahres gefallen. Belastung kommt seit Wochen von den trüben Konjunkturaussichten und den vielerorts stark steigenden Leitzinsen der Zentralbanken. Beides lastet auf der Nachfrage nach Erdöl und Ölprodukten wie Benzin oder Diesel.

Ausserdem hat die jüngste Kursentwicklung des US-Dollar die Ölpreise am Dienstag gestützt. Die amerikanische Währung zeigte sich zu vielen Währungen nicht mehr so stark wie in den Handelstagen zuvor. Der Dollar spielt an den Rohstoffmärkten eine grosse Rolle, weil sein Kurs den Preis für Interessenten aus anderen Währungsräumen mitbestimmt. Denn Rohstoffe und Erdöl werden überwiegend in der US-Währung gehandelt. Steigt der Dollarkurs, wird Rohöl für viele Nachfrager ausserhalb des Dollarraums teurer und senkt deren Nachfrage.

Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank habe die jüngste Talfahrt der Ölpreise zur Folge, dass der Druck auf die Opec+ steige. In dem Ölverbund sind Staaten des Ölkartells und andere wichtige Fördernationen zusammengeschlossen, darunter Russland. Die Commerzbank-Analysten wiesen darauf hin, dass es am Markt bereits Rufe nach einer stärkeren Produktionskürzung von bis zu einer Million Barrel pro Tag gebe. Die nächste Sitzung der OPEC+ findet in der kommenden Woche statt./jkr/jsl/stk

(AWP)