Seit Dienstag hat sich Brent-Öl um etwa zwölf Dollar je Barrel verbilligt. In den vergangenen Tagen wurden die Notierungen am Ölmarkt durch eine Reihe Faktoren belastet. Dazu zählt der anhaltend starke Dollar, der Rohöl für Interessenten ausserhalb des Dollar-Raums wechselkursbedingt verteuert und damit die Nachfrage belastet. Zudem lastet die Aussicht auf zusätzliches Rohöl aus dem Iran auf den Preisen. Sollte es zu der sich abzeichnenden Wiederherstellung des Atomabkommens kommen, dann könnten die Sanktionen aufgehoben werden, die auch den Ölsektor betreffen.

Die Ölpreise aber vor allem auch durch wachsende Konjunktursorgen belastet. Jüngste Stimmungsdaten aus der Industrie in China deuten auf ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Aktivitäten in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt hin. Am Ölmarkt wird vor allem auf das nach wie vor harte Vorgaben der Regierung in Peking gegen die Ausbreitung des Coronavirus verwiesen, was die Wirtschaftskraft des Landes zunehmend bremst. Zuletzt haben die Behörden eine Ausgangssperre in einer der grössten Metropolen des Landes verhängt. Wie chinesische Staatsmedien berichteten, sollen grundsätzlich alle rund 21 Millionen Bewohner der südwestchinesischen Metropole Chengdu nicht mehr vor die Tür gehen./jsl/nas

(AWP)