Die Stimmung an den Finanzmärkten bleibt angespannt. Die Investoren blicken nach Taiwan, wo die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, im Rahmen ihrer Asienreise Station machen könnte. Pelosi wurde nach Angaben aus dem Parlament in Taipeh am Abend (Ortszeit) in der demokratischen Inselrepublik erwartet. China hat den USA in diesem Fall mit Konsequenzen gedroht.
Riskantere Anlagen, zu denen Rohstoffe wie Erdöl zählen, reagierten überwiegend mit Verlusten. Zunehmend in den Blick rückt auch das Treffen des Rohölverbunds Opec+ am Mittwoch. Die Ölfördernationen, unter ihnen Saudi-Arabien und Russland, wollen über ihre Produktion ab September entscheiden. Mit Spannung wird erwartet, wie der Verbund auf Forderungen der USA reagieren wird, die Produktion angesichts hoher Preise auszuweiten. US-Präsident Joe Biden hatte das Anliegen während eines Besuchs in Saudi-Arabien vorgebracht.
"Die OPEC+ produzierte bis zuletzt deutlich weniger als vorgesehen, sodass eine weitere graduelle Anhebung der Produktionsziele sinnvoll erscheint, um diese Lücke zu verringern", schreibt Rohölexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Der jüngste Preisrückgang könne die OPEC+ allerdings vorsichtiger machen, da dieser auf neuerliche Nachfragesorgen im Zuge enttäuschender Konjunkturdaten aus China zurückzuführen sei. "Auch die Nachricht, dass die Ölproduktion in Libyen erstmals seit fast vier Monaten wieder ihr Normalniveau erreicht hat, könnte gegen eine nochmalige Produktionsausweitung sprechen."/jsl/bgf/jha/
(AWP)