Am Ölmarkt dominieren seit einigen Tagen wieder Konjunktursorgen, wodurch die Preise spürbar belastet werden. Der Internationalen Währungsfonds (IWF) senkte am Dienstag seine globale Wachstumsvorhersage für das kommende Jahr auf 2,7 Prozent. Die Prognose sei die schwächste seit rund 20 Jahren - mit Ausnahme der Vorhersagen während der Pandemie und der Weltfinanzkrise. Entscheidend sei, ob mit einer straffen Geldpolitik die Inflation zurückgehe, hiess es.

Ein Abflauen der Weltwirtschaft hätte eine geringere Nachfrage nach Rohöl zur Folge. In den vergangenen Monaten hat der IWF seine Prognosen bereits mehrfach nach unten korrigiert. IWF-Chefin Kristalina Georgiewa warnte, die Lage könnte durchaus noch schlimmer werden, bevor sie sich bessere. Angesichts des russischen Kriegs in der Ukraine und der Corona-Pandemie bleibe die Unsicherheit extrem hoch.

Damit setzten die Ölpreise ihre Gegenbewegung fort. In der vergangenen Woche hatte eine deutliche Förderkürzung durch den Ölverbund Opec+ die Ölpreise noch steigen lassen. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank könnte die US-Regierung als Reaktion auf die Produktionskürzung noch mehr Öl aus ihren strategischen Reserven freigeben./bgf/he

(AWP)