Nach Einschätzung von Marktbeobachtern werden die Ölpreise weiterhin durch die Aussicht auf verstärkte Ölexporte aus dem wichtigen Förderland Iran belastet. Am Wochenende hatte US-Präsident Joe Binden mit den Regierungschefs von Deutschland, Frankreich und Grossbritannien telefoniert. Bei dem Austausch wurde unter anderem auch die Lage im Mittleren Osten thematisiert, darunter die Verhandlungen zum Nuklearabkommen mit dem Iran.

Derzeit laufen Verhandlungen über eine Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens mit der Iran. Das Abkommen von 2015 hatte einerseits das Ziel, das iranische Atomprogramm einzuschränken. Im Gegenzug sollen Wirtschaftssanktionen gegen den Iran fallen. Das Opec-Mitglied wäre dann wieder in der Lage, verstärkt Rohöl an westliche Industriestaaten zu liefern.

Neben der möglichen Öllieferungen aus dem Iran lasteten schwache Konjunkturaussichten und der zuletzt starke Dollar-Kurs auf dem Ölpreis. Weil Öl vor allem in Dollar gehandelt wird, erhöht ein starker Dollar-Kurs die Kosten für Käufer ausserhalb des Dollar-Raums. Das führt in der Regel zu einer niedrigeren Nachfrage und drückt somit den Ölpreis./jcf/jkr/mis

(AWP)