In der ablaufenden Woche sind die Erdölpreise kräftig gestiegen. Ausschlaggebend war eine deutliche Förderkürzung durch den Ölverbund Opec+. Die rund 20 Ölstaaten reagierten damit auf die teils deutlichen Preisrückgänge in den Wochen zuvor. Diese wurden ausgelöst durch zunehmende Rezessionsängste und eine entsprechend schwach erwartete Ölnachfrage. Allerdings dürfte die Produktion faktisch deutlich moderater zurückgehen, als die Förderländer auf dem Papier vereinbart haben. Denn bereits vor der Kürzung hatten einige Opec-Länder Probleme, die vereinbarte Produktion zu liefern.

Dem knapperen Angebot dürfte nach Einschätzung der Commerzbank-Experten eine kaum gesunkene Nachfrage gegenüber stehen: "Zwar haben sich die Konjunkturperspektiven in den letzten Wochen weiter eingetrübt, aber aufgrund des weiterhin anhaltenden Brennstoffwechsels von Gas zu Öl dürfte die Ölnachfrage nur leicht abnehmen." Zudem rückten das EU-Ölembargo und die mögliche Implementierung eines Preisdeckels auf russisches Öl näher. "Beides könnte Russland zu einer weiteren Förderkürzung veranlassen", heisst es in einem Kommentar./jsl/he

(AWP)