Die grossen Ölnationen des Verbundes Opec+ senken ihr Förderziel nach den Erhöhungen der vergangenen Monate wieder leicht ab. Die gemeinsame Tagesproduktion für den Oktober werde um 100 000 Barrel reduziert, hiess es am Nachmittag nach einer Online-Sitzung der Ölminister aus rund 20 Ländern. Damit wird die jüngste Produktionsausweitung der von Saudi-Arabien und Russland dominierten Opec+ rückgängig gemacht. Das künftig verringerte Angebot stützt die Ölpreise. Beobachter hatten überwiegend mit einer stabilen Förderung gerechnet.

Die stark gestiegenen Erdgaspreise haben auch die Ölpreise gestützt. Der Staatskonzern Gazprom lässt alle Lieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 nun bis auf Weiteres ruhen - angeblich wegen technischer Probleme. Rohöl kann Erdgas in einigen Produktionsbereichen ersetzen.

Die Preisaufschläge zum Wochenstart folgen auf zum Teil deutliche Abschläge in der vergangenen Woche. Als Hauptgrund dafür gelten die trüben Konjunkturaussichten und die entsprechend schwach erwartete Nachfrage nach Erdöl, Benzin und Diesel.

So deuten die am Vormittag veröffentlichen Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und Grossbritannien auf eine Schrumpfung der Wirtschaftsleistung hin. Zudem lastet der entschlossene Inflationskampf vieler Zentralbanken auf den Ölpreisen, da die vielerorts höheren Zinsen auf die Stimmung an den Finanz- und Rohstoffmärkten drücken./jsl/nas

(AWP)