Damit haben die Notierungen ihre jüngste Talfahrt vorerst nicht fortgesetzt. Zurzeit notiert der Preis für Brent-Öl nur knapp über dem tiefsten Stand seit März. Das für den europäischen Markt wichtige Rohöl aus der Nordsee hat sich seit Beginn der Woche um mehr als sechs Dollar je Barrel verbilligt.

Beim Preis für US-Öl kam es in der vergangenen Nacht zudem zu einem ungewöhnlich starken Preiseinbruch. Für kurze Zeit rutschte der WTI-Preis um mehr als fünf Dollar je Barrel auf bis zu 63,64 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Ende 2021 ab. Marktbeobachter sprachen von einer zeitlich begrenzten Panikreaktion chinesischer Händler, die durch automatisierte Verkäufe verstärkt worden sei.

Belastet werden die Ölpreise vor allem durch trübe Konjunkturaussichten. In China waren Konjunkturdaten zuletzt enttäuschend ausgefallen. In den USA wird im laufenden Jahr mit einer Rezession gerechnet, die auch die Nachfrage nach Rohöl, Benzin und Diesel beeinträchtigen würde.

Ein Grund für den Konjunkturpessimismus am Ölmarkt sind die kräftigen Zinsanhebungen, mit denen sich wichtige Notenbanken gegen die hohe Inflation stemmen. Die US-Notenbank Fed hatte am Mittwoch den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte angehoben und die Europäische Zentralbank (EZB) an diesem Donnerstag./jsl/he

(AWP)