Neben der allgemeinen Kauflaune an den Märkten sorgte auch ein schwächerer Dollar für Auftrieb bei den Ölpreisen. Die US-Währung stand seit dem Morgen generell unter Druck, was den in Dollar gehandelten Rohstoff günstiger machte und die Nachfrage verstärkte.
Einen Tag vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank rückten die geldpolitischen Beschlüsse der Fed immer stärker in den Mittelpunkt des Interesses. Am Markt wird fest mit einer vergleichsweise starken Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte im Kampf gegen die hohe Inflation gerechnet. Zuletzt verstärkte sich aber die Spekulation, dass die Fed bei künftigen Zinsentscheidungen weniger aggressiv vorgehen könnte, was den Dollar belastet.
Generell wurden die Ölpreise zuletzt auch durch die Förderpolitik der in der Opec+ zusammengefassten Ölstaaten gestützt. Der Ölverbund, in dem auch Saudi-Arabien und Russland vertreten sind, hatte zuletzt eine Kürzung der Fördermenge beschlossen. Im Verlauf des Oktober ist der Preis für Rohöl aus der Nordsee um etwa zwei Dollar gestiegen.
Rohstoffexperten der Commerzbank verwiesen zudem auf die Entwicklung in Russland. Demnach sei in der russischen Presse berichtet worden, dass die Fördermenge mit 10,78 Millionen Barrel pro Tag im Oktober auf Vormonatsniveau verharrt habe. "Da die EU aufgrund des Ölembargos ab Dezember als wichtiger Abnehmer nach und nach wegfällt, ist in Russland in den nächsten Monaten mit stärkeren Produktionsdrosselungen zu rechnen", hiess es in einer Analyse der Commerzbank, deren Experten die Ölpreise derzeit als "gut unterstützt" bewerten./jkr/jsl/stk
(AWP)