In den vergangenen Tagen sind die Erdölpreise deutlich unter Druck geraten. Ausschlaggebend waren mehrere Faktoren, darunter Sorgen über die globale Wirtschaftsentwicklung und der andauernde Kampf vieler Zentralbanken gegen die hohe Inflation. Hinzu kam der starke Dollar, der das in der US-Währung gehandelte Rohöl für viele Interessenten wechselkursbedingt verteuerte und auf der Nachfrage lastete.

Anfang kommender Woche rückt die Angebotspolitik des Ölverbunds Opec+ in den Mittelpunkt. Die rund 20 Staaten wollen am Montag über ihre Förderpolitik beraten. Saudi-Arabien, eines der tonangebenden Mitglieder, hatte unlängst die Möglichkeit einer geringeren Förderung zur Sprache gebracht. Hintergrund sind die zuletzt im Trend gefallenen Erdölpreise, wenngleich das Preisniveau aufgrund des Ukraine-Kriegs weiter hoch ist.

Die Rohstoffexperten von der Commerzbank rechnen nicht mit einer baldigen Förderkürzung. "Dennoch dürften die Produktionsländer ihre Bereitschaft signalisieren, die Fördermenge falls erforderlich kurzfristig anzupassen." Wegen der grossen Nachfragerisiken sollte der Ölpreis vorerst unter Druck bleiben./bgf/jsl/zb

(AWP)