CS/UBS: Bundesrätin Karin Keller-Sutter beurteilt die vor drei Wochen eingefädelte Übernahme der Credit Suisse durch die UBS als richtige Entscheidung. Das Ziel, ein "Grounding" für die Schweizer Wirtschaft und eine internationale Finanzkrise zu verhindern, sei vorerst erreicht worden, sagte Vorsteherin des Finanzdepartements im Interview mit "Finanz und Wirtschaft". Man habe im Kern eine marktnahe Lösung. Mit der UBS habe eine Konkurrentin die Verantwortung und die Hauptrisiken übernommen. Die Grossbank werde in eigenem Interesse alles daransetzen, Verluste zu vermeiden. Gleichzeitig hält sie die Risiken für die Eidgenossenschaft für vertretbar. (Finanz und Wirtschaft, S. 1,5,6; siehe separate Meldung)

EXPORTE: Trotz der Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs liefert die Schweiz fast gleich viel nach Russland wie vor dem Konflikt. Wie die "NZZ am Sonntag" schreibt, verkaufte sie in den vergangenen zwölf Monaten Waren im Wert von insgesamt 2,9 Milliarden Franken. Zum Vergleich: In der gleichen Zeitspanne ein Jahr zuvor lag der Wert bei 3,5 Milliarden. Während klassische Schweizer Exportbranchen wie die Maschinen- oder Uhrenindustrie tatsächlich den Handel mit Russland einstellten, stiegen die Exporte der Pharmaindustrie sogar auf einen Rekordwert: Fast 2 Milliarden hat die Branche zum Ergebnis beigesteuert. In derselben Zeitperiode vor dem Krieg betrugen die Pharmaexporte noch rund 1,4 Milliarden. Da Medikamente und Arzneimittel aus humanitären Gründen von den Sanktionen ausgenommen sind, kann die Pharmaindustrie ohne Einschränkungen nach Russland exportieren. Die beiden grossen Schweizer Pharmakonzerne Roche und Novartis betreiben Niederlassungen vor Ort. (NZZaS, S. 21, 23)

GESUNDHEITSKOSTEN: Im Herbst könnten die Krankenkassenprämien nochmals deutlich steigen. Das lassen erste Zahlen fürs laufende Jahr befürchten, wie der "SonntagsBlick" schreibt. Wie aktuelle Zahlen vom Januar und Februar zeigen, sind die Krankenkassenkosten pro Versichertem um 7,5 Prozent gestiegen. Treiber seien insbesondere die Medikamentenabgabe und Pflegeleistungen in Heimen. Obwohl die ausgewertete Zeitspanne noch kurz ist, zeigte sich Santésuisse-Direktorin Verena Nold von den Werten beunruhigt. "Wenn wir nichts unternehmen, fahren wir das Gesundheitssystem an die Wand, sagte sie dem "SonntagsBlick". Wie sehr die steigenden Prämien Familien in der Schweiz belasten, zeige das neue Familienbarometer von Pax und Pro Familia eindrücklich. Die Themen "Krankenkassenprämien" und "Gesundheit" beschäftigen die Befragten eindeutig am meisten. Wohnkosten, Inflation oder Klimawandel rangieren in der Auflistung erst weiter hinten. (SonntagsBlick; siehe auch separate Meldung)

INFLATION: Die anhaltend hohen Preise beeinflussen das Einkaufsverhalten der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten. Weil die Teuerung die Budgets zunehmend belastet, wollen sie beim Einkauf im Supermarkt sparen. Zu diesem Schluss kommt die "SonntagsZeitung", gestützt auf eine repräsentative Umfrage des Beratungsunternehmens Alix Partners. 68 Prozent der befragten 1000 Personen gaben an, wegen der steigenden Inflation besorgt zu sein. Das wirkt sich auf die geplanten Einkäufe aus. 42 Prozent gaben an, in diesem Jahr vermehrt Tiefpreisartikel kaufen zu wollen. Dagegen wollen 41 Prozent weniger Bio- und nachhaltige Artikel kaufen. Auch die Markenhersteller kommen unter Druck. Die Teuerung hat der SoZ zufolge aber auch einen Einfluss darauf, wo eingekauft wird. So wollen 31 Prozent der Befragten ihre Besorgungen öfter beim Discounter erledigen. (SoZ, S. 41)

ENERGIE: Der Strombedarf wird in den nächsten Jahrzehnten weiter steigen - auch in der Schweiz. Von aktuell rund 60 Terrawattstunden könnte der Verbrauch im Jahr 2050 dann bei bis zu 90 Terawattstunden liegen, wie die "NZZ am Sonntag" schreibt. Eine Möglichkeit, um diesen Anstieg zu bedienen, könnte Wasserstoff sein, schreibt das Blatt und beruft sich auf eine Studie des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE). Den Berechnungen des Verbandes zufolge könnte Wasserstoff im Jahr 2050 20 Prozent des Winterstrombedarfs abdecken. In Europa werden derzeit fünf Korridore geplant, mit denen sich die Staatengemeinschaft künftig Wasserstoff besorgen kann. Der Haken: Sie alle führen derzeit um die Schweiz herum. Daher fordern Experten wie der Empa-Energieforscher Matthias Sulzer, dass die Schweiz klar definiert, wieviel Wasserstoff sie künftig importieren wolle und dann mit Europa verhandle. Andernfalls drohe die Schweiz in Rückstand zu geraten, so das Blatt. (NZZaS, S. 29)

hr/

(AWP)