NOVARTIS: Der Pharmakonzern Novartis kämpft in den USA mit Lieferschwierigkeiten für seine Krebstherapie Pluvicto. Viele Patienten würden in den USA seit Wochen keine Dosis des Krebsmittels mehr erhalten und Novartis setze daher keine neuen Patienten mehr auf die Therapie, wie es in einem Artikel der "Finanz+Wirtschaft" heisst, der sich auf das Branchenportal "Fierce Pharma" beruft. Derzeit sei es die Priorität von Novartis "Patienten zu versorgen, die den Behandlungszyklus bereits begonnen haben", bestätigte der Pharmakonzern gegenüber der Zeitung den Sachverhalt. Patienten, die sich derzeit im Terminplanungssystem befänden und auf ihre erste Dosis warteten, müssten umdisponiert werden. Die soll so bleiben, bis Klarheit über den FDA-Entscheid bezüglich des Produktionsstandorts in Millburn herrsche. Vergangene Woche hat Novartis den US-Zulassungsantrag für die kommerzielle Herstellung von Pluvicto am Standort Millburn eingereicht und ausserdem ein beschleunigtes Prüfverfahren beantragt. (FuW, S.19)
POST: Wegen dem rückläufigen Zahlungsverkehr in den Postfilialen könnte es zu einem weiteren Abbau im Poststellennetz kommen. Vorerst soll deren Anzahl bei rund 800 stabil gehalten werden, sagte Post-Präsident Christian Levrat gegenüber der "NZZ am Sonntag". Die zentrale Frage sei aber, ob die Post langfristig am Filialnetz in der heutigen Grösse festhalten soll. "Das hätte dann aber finanzielle Konsequenzen für die Post, für die es eine Lösung braucht", sagte Levrat. Grosses Interesse hat die Post etwa an digitalen Lösungen, wie etwa eine digitale Briefpostlösung und Anpassungen bei der Grundversorgung für die physische Briefpost. (NZZaS, S.31)
INFLATION: Die Inflation ist nach Ansicht von Nationalbank-Präsident Thomas Jordan in der Schweiz weiter zu hoch. "Wir tun alles, um sie wieder in den Bereich der Preisstabilität zu bringen", sagte der Notenbankchef in einem Interview mit dem "Sonntagsblick". Preisstabilität definiere die Schweizerische Nationalbank (SNB) strenger als im Ausland, als eine Inflation von weniger als zwei Prozent. Im Februar hatten sich die Konsumentenpreise in der Schweiz um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht. (SoBli, S.28ff; siehe separate Meldung)
ERNEUERBARE ENERGIE: Die sichere Stromversorgung aus komplett erneuerbaren Energien sollte laut einer Studie auch im Winter gut funktionieren. Und das gar günstiger als auf dem bisherigen Weg, wie eine neue Studie der ETH Zürich zeigt, die der "SonntagsZeitung" vorliegt. Die Studie in Auftrag gegeben haben der Solar-Branchenführer Helion, der Verband Swissolar und GLP-Nationalrat Jürg Grossen. Alle drei haben eigene Energiemodelle entwickelt, die vom Energy Science Center der ETH auf ihre Machbarkeit überprüft wurden. Die Studienautoren schreiben, dass durch die Elektrifizierung hohe Ausgaben für den Import von Heizöl und Benzin wegfallen. Gemäss Berechnungen der Solarvertreter sollen diese Kosteneinsparungen massiv sein: bis 2050 bis zu 52 Milliarden Franken. (SoZ, S. 41)
ENERGIEPREISE: Als Folge der Energiewende werden Menschen in ländlichen Regionen gegenüber Grossstädtern benachteiligt, sagen grosse Stromversorger. Der Strompreis steige künftig auf dem Land viel stärker als in den Städten. Der Grund: Der wegen der Photovoltaik und Wärmepumpen notwendige massive Ausbau der Stromnetze sei pro Kopf gerechnet auf dem Land viel teurer als in der Stadt, wie die "SonntagsZeitung" schreibt. Eine vierköpfige Familie in einer ländlichen Region wird gemäss einer ersten Hochrechnung künftig jährlich bis zu 500 Franken mehr für den Strom zahlen müssen. Derzeit wird ein Teil der Kosten zwischen Stadt und Land noch solidarisch getragen. Doch das Parlament will den Solidaritätsartikel streichen. (SoZ, S.2)
MIETPREISE: 60 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer sind Mieter und rund 20 Prozent von ihnen leiden unter einer zu hohen Mietzinsbelastung, die sich nun noch verschärft, wie die "SonntagsZeitung" schreibt. Denn diese eine Million Niedrigverdienende beziehen einen Bruttolohn von unter 5000 Franken im Monat und geben bereits heute mehr als ein Drittel ihres Bruttoeinkommens für die Miete aus. Laut Caritas wenden einige sogar über 50 Prozent ihres Lohns für die Miete auf. Die im Juni erwartete Anpassung des Referenzzinssatzes, welche die Bestandsmieten treffen wird, bekommen sie zu spüren. Experten der Credit Suisse gehen im Herbst insgesamt von einem Mietzinsanstieg von 4 Prozent aus. Zusätzlich stehen happige Nebenkostenabrechnungen an - die CS rechnet mit einem Plus von 40 Prozent. (SoZ, S. 37)
AIRBNB: Mit Airbnb wird in der Schweiz richtig viel verdient: Die Gesamteinnahmen beliefen sich 2022 auf 1,13 Milliarden Franken - was einem Wachstum von 34 Prozent gegenüber 2021 entspricht und 30 Prozent mehr ist als vor Corona 2019. Im Jahr 2018 war es knapp eine halbe Milliarde Umsatz, schreibt die "SonntagsZeitung" mit Verweis auf die Zahlen des Analysetools AirDNA. Bis Anfang 2020 wuchs das Airbnb-Geschäft in der Schweiz. Von Corona ausgebremst, setzt sich das Wachstum nun kräftig fort. Wurden im Januar 2019 über 35'600 Airbnb-Unterkünfte gezählt, waren es in diesem Januar bereits über 39'600. Wegen des Wohnungsmangels kommt die Kurzzeitvermietung in den Städten unter Druck. (SoZ, S. 38)
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(AWP)