CREDIT SUISSE: Die Credit Suisse droht - wie bekannt - einen Rechtsstreit auf den Bermudas und in Singapur gegen den ehemaligen georgischen Ministerpräsidenten Bidzina Ivanichvili zu verlieren, der sie bis zu 1,3 Milliarden Franken kosten könnte. Die "Sonntagszeitung" publizierte Auszüge aus dem Protokoll der Zeugenaussagen in Singapur, in welchen es unter anderem um umstrittene Geldtransfers und Investments durch den mittlerweile verstorbenen CS-Kundenberater Patrice Lescaudron geht. Trotz teils wohl belastenden Aussagen ehemaliger Mitarbeiterinnen will die Credit Suisse weiter prozessieren. Sprecherin Simone Meier schreibt: "Credit Suisse Life Bermuda hat das erstinstanzliche Urteil in Bermuda angefochten, und das entsprechend laufende Berufungsverfahren wird voraussichtlich bis ins erste Halbjahr 2023 andauern." (SoZ, S. 43)

GLENCORE: Bald wird ein US-amerikanischer Anwalt oder Anwältin mit einem Tross von Mitarbeitern am operativen Hauptsitz des Rohstoffhändlers Glencore in Baar installieren und dort für drei Jahre bleiben. Sie werden vom Justizdepartement (DOJ) als Monitore als Wächter eingesetzt und hätten uneingeschränkten Zugang zu allen geschäftsbezogenen Dokumenten, schreibt die "NZZ am Sonntag". Der Grund: Glencore hatte sich im Mai in einem aussergerichtlichen Vergleich mit dem DOJ schuldig bekannt, mindestens ab 2007 bis 2018 in Schmiergeldzahlungen von mehr als 100 Millionen US-Dollar in Nigeria, Kamerun, Elfenbeinküste, Äquatorialguinea, Brasilien, Venezuela und Kongo-Kinshasa verwickelt gewesen zu sein. Der Konzern musste sich neben der Bezahlung einer Busse von über einer Milliarde Dollar auch dazu verpflichten, zwei Wächter in die eigenen Büros zu lassen. Nun steht das Auswahlprozedere kurz vor dem Ende. (NZZaS, S. 35)

BAU: Baumeisterpräsident Gian-Luca Lardi wirft den Gewerkschaften Unredlichkeit vor in Bezug auf die angeblich geforderte Arbeitszeit im Streit um den neuen Landesmantelvertrag (LMV): "Die Zahl von 58 Stunden in der Woche ist ein Konstrukt der Gewerkschaften", sagte Lardi in Interview mit der "Schweiz am Wochenende". Das von den Baumeistern einst eingebrachte Maximum von zehn Stunden Reisezeit, mit dem die Gewerkschaften rechneten, sei ein alter Hut. "Das ist schubladisiert und seit Monaten weg vom Fenster", sagte Lardi weiter. (SaW, S. 11; sh separate Meldung)  

FORSCHUNGSSTANDORT: Der Forschungsratspräsident des Nationalfonds Matthias Egger schlägt wegen des andauernden Ausschlusses der Schweiz aus dem EU-Forschungsprogramm Horizon Alarm: Der Forschungsstandort Schweiz drohe abgehängt zu werden, sagte er im Interview mit der "Schweiz am Wochenende". (SaW, S. 8; sh separate Meldung)  

WM KATAR: Nicht nur bei Fussballfans auch bei Firmen hält sich die Vorfreude zu der am nächsten Sonntag beginnenden die Fussball-WM in Katar in Grenzen. Migros und Coop zum Beispiel hätten für diese WM nur wenig ins Marketing investiert, schreibt die "Sonntagszeitung". Die beiden Grossverteiler setzen laut der "NZZ am Sonntag" auf ihre aufwendigen Weihnachtskampagnen. Und auch die Credit Suisse, seit dreissig Jahren Hauptsponsor der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft, wird keine eigene WM-Kampagne schalten, so die "SoZ" weiter. Die WM sei für Firmen, die sich bei Themen wie Klima, Homosexualität und Frauenrechte fortschrittlich zeigen wollen, etwa auch ein Imagerisiko. (SoZ, S. 37; NZZaS, S. 29)

ENERGIEKRISE: Obwohl jetzt klar ist, dass wir wohl ohne Energiemangel durch die kalten Monate kommen, setzt der Bund seine Sparkampagne fort. Der Verzicht auf wohlig warm geheizte Stuben sei notwendig, weil wir uns jetzt schon "für den übernächsten Winter" einschränken sollten, sagt BFE-Sprecherin Marianne Zünd in der "Sonntagszeitung". Denn dann drohe noch eine viel grössere Energiekrise, weil Russland ab nächstem Jahr wohl überhaupt kein Gas mehr liefere. Es gebe zu wenig Flüssiggas, um die fossile Energie aus den Pipelines zu ersetzen. (SoZ, S. 9)

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(AWP)