NOVARTIS: Der Novartis-Verwaltungsrat soll vergangenes Jahr personelle Alternativen zum derzeitigen Novartis-Konzernchef Vas Narasimhan gesucht haben. Wie die "NZZ am Sonntag" berichtet, kontaktierte der Novartis-Verwaltungsrat im Laufe von 2022 Pharmaspitzenleute auf der Suche nach einem Ersatz für den Konzernchef. Ob und in welcher Art noch Gespräche geführt werden, sei nicht bekannt. Darüber hinaus wolle der Verwaltungsrat im laufenden Jahr prioritär die Nachfolge von Verwaltungsratspräsident Jürg Reinhardt regeln. Gemäss den Quellen bestehe derzeit "kein gesetzter Kandidat für die Nachfolge von Reinhardt, weder intern noch extern". Novartis-Kommunikationschef Michael Willi hält auf Anfrage fest: "Der Verwaltungsrat steht hinter der Wachstumsstrategie von Novartis und hat auch volles Vertrauen in das heutige Management, dass dieses die Strategie erfolgreich umsetzen wird." (NZZaS S. 27)

IMMOBILIEN: Die Knappheit am Wohnungsmarkt spitzt sich zu. Durch die Zuwanderung und den Trend zu kleineren Wohnungen wächst die Schweiz jährlich um rund 55'000 Haushalte, wie die "NZZ am Sonntag" schreibt. Zugleich ist die die Zahl der Baugesuche auf ein 25-Jahre-Tief gefallen. Dies hat zur Folge, dass bis 2026 rund 51'000 Wohnungen fehlen, wie die Immobilienberatungsfirma Wüst Partner berechnet hat. Das sind etwa gleich viel Wohnungen wie die Stadt Luzern zählt. Damit steuert die Schweiz auf die grösste Knappheit seit mehr als 30 Jahren zu. (NZZaS S. 1 und 24)

RUSSLAND: BMW Schweiz warnt vor Bruch der Sanktionen gegen Russland durch eine Schweizer Firma und hat eine drastische Warnung vor wenigen Tagen an alle Händler und Vertragspartner im Land geschickt: Eine Firma im Kanton Schwyz und ihr Besitzer kauften Luxuswagen, um sie nach Russland zu schaffen. Das sei jedoch ein Bruch der Sanktionsregeln, wer sich daran beteilige, dem drohten Bussen bis zu 500'000 Franken oder Gefängnis. BMW erklärte, man wisse von zwei Autos, die aus der Schweiz bereits bis nach Russland gelangt seien. Zwei weitere seien auf dem Weg und 20 weitere seien bestellt. Die Auslieferung dieser Fahrzeuge werde jedoch verhindert. Die beschuldigte Schwyzer Firma entgegnet, dass die Luxusautos für die baltischen Staaten vorgesehen seien, aber kein einziges Auto nach Russland verkauft worden sei. (SoZ S. 10)

STI GROUP: Nach über 60 Jahren hat der Ostschweizer Industrielle Edgar Oehler die Geschäftsleitung seiner STI Group an seine Tochter Andrea übergeben. Andrea Oehler hat das CEO-Amt schon im vergangenen November angetreten, wie die Firma damals auf ihrer Homepage mitgeteilt hatte. Das wurde von der Öffentlichkeit nicht bemerkt, bis diese Woche das "St. Galler Tagblatt" und die "SonntagsZeitung" darüber berichteten. "Edgar Oehler wird sich zukünftig auf das Verwaltungsratspräsidium konzentrieren und seiner Tochter beratend zur Seite stehen", hatte die in der Beschichtungstechnik tätige STI Gruppe am 4. November 2022 bekannt gegeben. Edgar Oehler wird laut "SonntagsZeitung" am nächsten Donnerstag, 2. März, 81-jährig und ist zusammen mit seiner Frau Marianne Besitzer der STI Gruppe. (SoZ S. 36f. s. separate Meldung)

BANKEN: Der libanesische Zentralbankchef Riad Salameh, sein Bruder Radscha und Assistentin Marianne Hoayek sind am Donnerstag in Beirut angeklagt worden. Die Vorwürfe lauten auf Geldwäscherei, Unterschlagung öffentlicher Gelder, Steuerhinterziehung und Dokumentenfälschung. 300 bis 500 Millionen Dollar landeten auf Konten von zwölf Schweizer Banken, wie die "SonntagsZeitung" schreibt. Rund 250 Millionen Dollar wanderten auf das persönliche Konto von Radscha Salameh bei der HSBC-Filiale in Genf. Weitere Summen landeten bei UBS, Credit Suisse, Julius Bär, EFG und Pictet. Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat im Oktober 2020 ein Strafverfahren wegen schweren Geldwäscheverdachts eingeleitet. Zudem führt die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma seit Monaten Vorabklärungen gegen zwölf Schweizer Banken. Gegen zwei Finanzinstitute wurde laut SoZ ein aufsichtsrechtliches Verfahren im "Libanon-Kontext" eingeleitet. Das heisst, die Finma geht Geldwäschereifragen nach. Die Namen der Banken werden nicht genannt. Auch Frankreichs Justiz untersucht die Vorwürfe und hat 2021 Vorermittlungen eingeleitet. (SoZ S. 41)

jb

(AWP)