Seit der letzten Lagebeurteilung der SNB im März habe der Schweizer Franken handelsgewichtet abgewertet, erklärte SNB-Präsident Thomas Jordan am Donnerstag laut Redetext zur geldpolitischen Lagebeurteilung. Als Folge davon sei die heimische Währung heute nicht mehr als "hoch" bewertet anzusehen.

Das aktuelle Umfeld sei aber auch in Bezug auf die Wechselkursentwicklung von grosser Unsicherheit geprägt, betonte Jordan. Sollte sich der Franken übermässig aufwerten, wären die SNB weiterhin bereit, Devisen zu kaufen.

"Würde sich der Franken hingegen abschwächen, würden wir umgekehrt auch Devisenverkäufe erwägen", sagte Jordan. Die SNB sitzt auf einem gewaltigen Berg an Devisenreserven - angehäuft während der Verteidigung des 2015 aufgegebenen Euro-Mindestkurses und danach zur Schwächung des Franken.

Ende 2021 türmten sich bei der SNB Fremdwährungsreserven von 944 Milliarden Franken. Damit übertrafen die Devisenreserven die Höhe des Bruttoinlandproduktes um rund 30 Prozent. Die Schweiz ist damit unter den Industrieländern klar an der Spitze.

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(AWP)