Die Blechlawine vor dem Gotthard-Nordportal staute sich am späteren Samstagvormittag auf einer Länge von rund 13 Kilometern. Wer darin feststeckte, verlor auf seiner Reise in den Süden bis zu zwei Stunden und zehn Minuten, wie der Touring Club Schweiz (TCS) auf Twitter mitteilte.

Stau schon in der Nacht

Bereits gegen 4.30 Uhr hatte sich am Samstag zwischen Erstfeld und Göschenen UR ein zehn Kilometer langer Stau gebildet. Er blieb während fast zwölf Stunden im zweistelligen Kilometerbereich. Erst nach 16 Uhr meldete der TCS eine Staulänge von weniger als zehn Kilometern.

Ins Stocken geriet der Verkehr aber nicht nur vor dem Gotthardtunnel. Es kam auch auf der Zufahrt auf anderen Autobahnabschnitten zu Staus, so etwa auf der A2 in den Kantonen Baselland, Solothurn und Luzern und auf der A1 bei Niederbipp BE und beim Gubristtunnel ZH.

Auch im Nachbarland Österreich wälzten sich Blechlawinen in Richtung Süden und gerieten ins Stocken. Betroffen waren vor allem die wichtige Nordsüdstrecke über die Tauern-Autobahn (A10) und die Karawanken-Autobahn (A11), aber auch die Fernpass-Strecke (B 179), wie der österreichische Automobil-, Motorrad- und Touringclub (ÖAMTC) mitteilte. Die Wartezeiten betrugen bis zu 80 Minuten.

Hauptreisezeit am Flughafen

Auch auf dem Flughafen Zürich gilt das Wochenende als eines der verkehrsreichsten des Jahres. Jeweils zwischen 80'000 und 90'000 Passagiere werden am Samstag und am Sonntag über ihn abfliegen, ankommen oder umsteigen, wie die Flughafen Zürich AG mitteilte.

Zu einzelnen Tagesspitzen werde wieder ein Passagieraufkommen wie vor der Coronapandemie erreicht, hatte das Unternehmen schon Anfang Juli zum Ferienstart festgehalten.

Das hohe Passagieraufkommen führte zu keinen nennenswerten Problemen, wie eine Flughafen-Sprecherin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage sagte. Zu grösseren Verspätungen sei es nicht gekommen, und es stünde genügend Personal im Einsatz.

Die Warteschlangen vor den Check-in-Schaltern waren zwar lang, wie Bilder aus dem Flughafen Zürich zeigten. Die Stimmung sei aber fröhlich; die Reisenden freuten sich, wieder in die Ferien fliegen zu können, hiess es beim Flughafen.

In vielen Kantonen hatten die Sommerferien in den vergangenen beiden Wochen bereits begonnen. Nun schlossen auch die Schulen in den Kantonen Zürich und Aargau ihren Betrieben - damit sind nun überall im Land Sommerferien.

(AWP)