WENIGER DURST: (Zürich) Die Menschen in der Schweiz trinken weniger Mineralwasser und Erfrischungsgetränke. Im vergangenen Jahr rannen pro Kopf 114 Liter Mineralwasser durch die Kehle. Das ist ein Liter weniger als im Vorjahr. Grund dafür ist das Wetter. Der Juli 2015 war sehr heiss: Der Ausstoss war um 35 Prozent höher als in den Juli-Monaten der Vorjahre. Handkehrum hatte der September 2016 sehr hohe Temperaturen. Insgesamt schrumpfte der Mineralwassermarkt ganz leicht um 0,1 Prozent auf 964,1 Millionen Liter. Dabei sank der Inlandausstoss, während die Mineralwasserimporte stiegen. Bei den Erfrischungsgetränken war der Rückgang deutlicher. Pro Kopf wurden noch rund 69 Liter getrunken. Das sind über 4 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit ist der Verbrauch erstmals unter die Marke von 70 Litern gefallen. 2007 wurden pro Kopf noch 79 Liter getrunken.

MEHR GEWINN FÜR HERO: (Lenzburg AG) Der Aargauer Nahrungsmittelhersteller Hero hat 2016 mehr verdient. Unter dem Strich blieben 73,4 Millionen Franken als Gewinn, 1,6 Millionen mehr als im Vorjahr. Das operative Ergebnis kletterte um 5,2 Prozent auf 113,8 Millionen Franken. Der Hersteller von Konfitüre, Babynahrung und Getreideriegeln profitierte unter anderem auch von Versicherungsrückerstattungen für Qualitätsprobleme in den USA und niedrigeren übrigen Ausgaben wie Restrukturierungen, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Der Umsatz legte 2016 leicht um 0,7 Prozent zu auf 1,27 Milliarden Franken. Ohne Zukäufe und Währungseffekte wuchs der Umsatz um 0,1 Prozent.

GEWINNSPRUNG BEI VAT: (Haag SG) Der Börsengang im vergangenen April hat sich für den Hersteller von Vakuumventilen VAT ausgezahlt. Unter anderem dank tieferen Finanzierungskosten schnellte der Gewinn 2016 von 7,1 Millionen auf 67,2 Millionen Franken in die Höhe. Doch auch sonst lief es für die Ostschweizer blendend. Das Unternehmen profitiert von einer immer stärkeren Verbreitung von Halbleitern und Displays in der Industrie, wie es in einer Mitteilung heisst. Für deren Produktion sind zum Schutz vor Verschmutzungen Vakuumventile nötig, wie VAT sie anbietet. Im vergangenen Jahr legte der Umsatz um 23,6 Prozent auf 507,9 Millionen Franken zu. Der Betriebsgewinn (EBITDA) kletterte um ein Viertel auf 149,6 Millionen Franken.

ACTELION-KAUF AUF KURS: (Allschwil BL) Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hält am Baselbieter Biotechunternehmen Actelion gemäss provisorischem Zwischenergebnis mehr als drei Viertel. Damit ist die Übernahme einen wichtigen Schritt weiter. Zahlreiche Aktionäre nahmen das Kaufangebot von J&J von 280 Dollar pro Aktie an. Somit hält J&J nun 77,20 Prozent an Actelion, wie beide Firmen mitteilten. Damit ist eine bedeutende Voraussetzung für den Kauf erfüllt. Das definitive Ergebnis wird am 5. April veröffentlicht. J&J sieht die Übernahme auf Kurs, sie soll im zweiten Quartal abgeschlossen werden.

WICHTIGSTER PARTNER: (Zürich) Deutschland ist auch 2016 wichtigster Handelspartner der Schweiz gewesen. Nach Jahren des Rückgangs hat sich das Gesamthandelsvolumen (Importe plus Exporte) im vergangenen Jahr wieder stabilisiert, wie die Handelskammer Deutschland-Schweiz mitteilte. Die Summe aus Ein- sowie Ausfuhren stieg 2016 um 5,5 Prozent auf 88,2 Milliarden Franken. 2015 waren das gesamte Handelsvolumen noch um rund 7 Prozent auf 84 Milliarden Franken eingebrochen. Im Rekordjahr 2008 lag es allerdings noch bei knapp 107 Milliarden Franken und damit um rund 18 Milliarden höher als 2016. Ralf Bopp, Direktor der Handelskammer Deutschland-Schweiz, erklärt auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda das deutlich geringere Handelsvolumen zwischen den beiden Nachbarländern mit Verschiebungen der Anteile der Welthandelsströme zugunsten asiatischer Länder, insbesondere Chinas.

SCHWEIZER TOPVERDIENER: (Zürich) Roche-Chef Severin Schwan ist international der elftbestbezahlte Konzernchef. Auch die Chefs von UBS, Credit Suisse, Novartis und Nestlé gehören zu den 20 internationalen Spitzenverdienern. Angeführt wird die Liste von Nike-Chef Parker mit einem Salär von 45,8 Millionen Franken. Walt-Disney-Chef Robert Iger kam auf ein Jahresgehalt von 39,2 Millionen Franken, IBM-Chefin Virgina Rometty auf rund 31 Millionen Franken. Das geht aus einem Vergleich des Unternehmensberaters HKP Group hervor. Während CEOs von SMI-Unternehmen durchschnittlich 7,0 Millionen Franken erhalten, kriegen Dow-Jones-Chefs im Schnitt 20,5 Millionen Franken.

NEUER BP-SCHWEIZ-CHEF: (Zug) BP Schweiz bekommt einen neuen Länderchef: Ab Juli übernimmt Martin Thomsen. Er folgt auf Constantin Cronenberg, der ab April bei der BP im deutschen Bochum als European Petrochemicals Perfomance Unit Leader für Raffinerien zuständig ist. Der 46-jährige Thomsen arbeitet seit 2005 in verschiedenen Positionen für BP, unter anderem als Länderchef in der Türkei, wie der britische Ölkonzern mitteilte. Thomsen ist in Brasilien aufgewachsen und verfügt über die brasilianische und deutsche Staatsbürgerschaft. BP beschäftigt in der Schweiz 70 Mitarbeitende und verfügt über ein Tankstellennetz von 372 Stationen.

STARBUCKS MIT KAPSELN: (Volketswil ZH) Starbucks macht Nestlé's Nespresso Konkurrenz: Die Kaffeehaus-Kette lanciert eigene Kaffee-Kapseln, die mit dem Nespresso-System kompatibel sind. "Wir wissen, dass bei unseren Gästen das Bedürfnis da ist", sagte Starbucks-Schweiz-Chef Frank Wubben in einem Interview mit "20 Minuten". Deshalb glaube Starbucks, dass der richtige Moment gekommen sei, um das Produkt einzuführen. Seit rund vier Jahren bietet Starbucks bereits mit Verismo ein eigenes Kapselsystem an.

WEITERES WACHSTUM: (London) Grossbritannien bleibt ungeachtet des nahenden Brexit eines der am schnellsten wachsenden Industrieländer. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) stieg von Oktober bis Dezember 2016 um 0,7 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistikamt ONS eine frühere Schätzung bestätigte. Das ist mehr als das Plus von 0,5 Prozent in den Sommermonaten. Besonders Dienstleister, Exporteure und Baubranche legten am Jahresende kräftig zu. Zum Vergleich: Europas grösste Volkswirtschaft Deutschland schaffte in diesem Zeitraum ein Plus von 0,4 Prozent. Allerdings zeigen die Pläne für den britischen Austritt aus der Europäischen Union bereits Wirkung: So sanken die Investitionen der Firmen um 0,9 Prozent. Ausserdem gingen die Briten an ihre Ersparnisse, um den Verlust ihrer Kaufkraft durch die starke Abwertung der Landeswährung Pfund auszugleichen: Die Sparquote fiel auf den niedrigsten Wert seit Beginn der Statistik 1963.

WACHSTUM TROTZ UNRUHEN: (Istanbul) Die türkische Wirtschaft ist 2016 dank eines Jahresendspurts schneller gewachsen als erwartet. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) legte um 2,9 Prozent zu, wie das Statistikamt mitteilte. Ökonomen hatten lediglich mit einem Plus von 2,2 Prozent gerechnet. Das unerwartet gute Abschneiden geht vor allem auf die kräftige Erholung im vierten Quartal zurück: Hier wuchs die Wirtschaft um 3,5 Prozent zum Vorjahreszeitraum, nachdem sie im Vorquartal noch um 1,3 Prozent geschrumpft war. Der stellvertretende Ministerpräsident Mehmet Simsek rechnet mit einem moderaten Wachstum im ersten Quartal 2017. Die Konjunktur werde ab Mai weiter an Schwung gewinnen. Anschläge wie der an Silvester in Istanbul, der gescheiterte Putsch 2016 und Währungsturbulenzen setzen der Wirtschaft zu. Das wichtige Geschäft mit Urlaubern ist eingebrochen.

ULTRALOCKERE GELDPOLITIK: (Tokio) Die Teuerungsrate in Japan nähert sich trotz der ultralockeren Geldpolitik nur langsam dem Zwei-Prozent-Ziel der Notenbank an. Im Februar stiegen die Konsumentenpreise zwar wie erwartet um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die Regierung mitteilte. Dies war aber vor allem auf höhere Energiepreise zurückzuführen. Die Notenbank hat sich zum Ziel gesetzt, nachhaltig für eine höhere Teuerungsrate zu sorgen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Dabei setzen die Währungshüter auch auf steigende Löhne. Weitere am Freitag veröffentlichte Konjunkturdaten ergaben ein gemischtes Bild: Die Arbeitslosenquote sank im Februar auf 2,8 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit Juni 1994. Zugleich gaben die Konsumausgaben überraschend kräftig um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat nach.

STAGNATION BEI HUAWEI: (Shenzhen) Der Gewinn des chinesischen Telekomriesen Huawei hat im Geschäftsjahr 2016 nahezu stagniert. Unter anderem wegen steigender Forschungs- und Marketingausgaben, mit denen der Konzern im Geschäft mit Smartphones weiter an Boden gewinnen will, stieg der Reingewinn lediglich um 0,4 Prozent auf 37,1 Milliarden Yuan (5,4 Milliarden Franken). Der Umsatz legte laut des Jahresberichts 2016 um 32 Prozent auf 521,6 Milliarden Yuan (75,5 Milliarden Franken) zu. Huawei erzielt zwar den grössten Teil seines Umsatzes noch immer mit der Netzwerksparte, hat in den letzten Jahren aber sein Geschäft mit Smartphones deutlich ausgebaut. Hinter Apple und Samsung rangieren die Chinesen mittlerweile auf dem dritten Platz bei den weltweiten Verkäufen.

WENIGER ARBEITSLOSE: (Nürnberg) Die Arbeitslosenzahl in Deutschland ist im März stärker gesunken als für die Jahreszeit üblich. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) registrierte in diesem Monat 2,662 Millionen Arbeitslose. Das seien 100'000 weniger als im Februar und 183'000 weniger als vor einem Jahr, teilte die Behörde mit. Die Frühjahrsbelebung setzte damit stärker ein als üblich. In den Vorjahren war die Arbeitslosenzahl im März im Schnitt um gut 78'000 gesunken. Die Arbeitslosenquote fiel von Februar auf März um 0,3 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent.

NEUER TIEFSTSTAND: (Lissabon) Die Arbeitslosigkeit in dem einstigen Euro-Krisenland Portugal ist im Februar auf den niedrigsten Stand seit 2009 gesunken. Wie das nationale Statistikinstitut mitteilte, lag die Quote im zweiten Monat des Jahres bei zehn Prozent, verglichen mit 10,1 Prozent im Januar. Damit hatten 510'600 Menschen in Portugal im Februar keinen Job - das waren 7700 weniger als im Januar. Für das gesamte Jahr erwartet die Regierung eine Arbeitslosigkeit von 10,3 Prozent, im vergangenen Jahr waren es noch 11,1 Prozent. Besonders betroffen waren weiterhin unter 25-Jährige: Hier lag die Arbeitslosenzahl im Februar bei 25,4 Prozent und verbesserte sich leicht um 0,2 Punkte. Portugal hatte sich im Zuge der Finanzkrise unter den Euro-Rettungsschirm begeben und im Gegenzug ein hartes Sanierungsprogramm absolviert. Inzwischen ist das Land an den Finanzmarkt zurückgekehrt, die Wirtschaft ist aber noch immer schwach.

KONSUM STEIGT WENIGER STARK: (Washington) Angesichts anziehender Preise haben die US-Konsumenten ihr Geld im Februar zusammengehalten. Der private Konsum legte zum Vormonat nur um 0,1 Prozent zu, wie das Handelsministerium in Washington mitteilte. So mager fiel der Zuwachs seit sechs Monaten nicht mehr aus. Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet. Der private Konsum in den USA steht für gut zwei Drittel der Wirtschaftskraft und ist damit eine tragende Säule der Konjunktur. Angesichts der rund laufenden Wirtschaft hat die Notenbank Federal Reserve im März das Zinsniveau auf 0,75 bis 1,0 Prozent erhöht und will dieses Jahr noch nachlegen.

INFLATION GESUNKEN: (Brüssel) Die Teuerung in der Eurozone ist im März auf 1,5 Prozent gesunken. Im Februar hatte sie 2,0 Prozent betragen. Allerdings hatte es vor einem Jahr - März 2016 - noch überhaupt keinen Inflationsanstieg (0,0 Prozent) gegeben, teilte Eurostat mit. Seit Oktober 2016 hat die Teuerung stetig zugenommen und ist nun im März erstmals zurückgegangen. Im Oktober des Vorjahres lag sie bei 0,5 Prozent, im November stieg sie auf 0,6 Prozent und im Dezember 2016 erhöhte sie sich auf 1,1 Prozent. Im Januar gab es einen Sprung auf 1,8 Prozent und im Februar auf 2,0 Prozent, nun brachte der März einen Rückgang auf 1,5 Prozent. Erneut wird Energie als stärkster Preistreiber (voraussichtlich 7,3 Prozent im März) ausgewiesen, gefolgt von Lebensmitteln, Alkohol und Tabak (plus 1,8 Prozent) sowie Dienstleistungen (plus 1,0 Prozent).

MEILENSTEIN FÜR STREAMING: (Washington) Streaming hat im bedeutenden US-Markt im vergangenen Jahr erstmals mehr als die Hälfte des Musik-Geschäfts ausgemacht. Auch der gesamte Markt wuchs mit einem Plus von 11,4 Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar aussergewöhnlich stark. Nach Zahlen der US-Branchenorganisation RIAA machte das Streaming, bei dem Musik direkt aus dem Netz abgespielt wird, dabei 51,4 Prozent der Erlöse aus. Mit dem Verkauf physischer Tonträger wie CDs, Blu-ray-Discs oder Vinyl-Schallplatten machte die Branche knapp 22 Prozent des Geschäfts.

WENIGER VERLUSTE: (Waterloo) Der schwächelnde Smartphone-Pionier Blackberry hat im vergangenen Quartal seine Verluste deutlich eindämmen können. Das kanadische Unternehmen verbuchte rote Zahlen von 47 Millionen US-Dollar nach einem Minus von 238 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis fiel besser aus als von den Analysten erwartet. Der Umsatz schrumpfte unterdessen in dem Ende Februar abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal im Jahresvergleich um 38 Prozent auf 286 Millionen Dollar, wie Blackberry mitteilte. Nachdem die Verkäufe der Blackberry-Smartphones einbrachen, stellte Firmenchef John Chen das Geschäft auf Software um und setzt auf Unternehmenskunden. Die Blackberry-Telefone werden inzwischen auch nicht mehr von der Firma selbst, sondern vom Hardware-Spezialisten Alcatel entworfen und gebaut. Statt des hauseigenen Betriebssystems kommt dabei Android von Google zum Einsatz.

(AWP)