FRÜHLING AM ARBEITSMARKT: (Bern) Im März hat die Arbeitslosigkeit in der Schweiz klar abgenommen. Die Arbeitslosenquote sank laut Angaben des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) von 3,6 Prozent auf 3,4 Prozent. Der grösste Teil davon ist saisonal bedingt, weil mit den wärmeren Temperaturen etwa die Bautätigkeit wieder zunimmt. Aber auch der Wirtschaftsaufschwung macht sich bemerkbar. Rund 15 Prozent der Abnahme der Arbeitslosenzahl um 7500 sind laut Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit im Seco, der verbesserten Konjunkturlage zu verdanken. Das Bild im Monat März entspreche der Erwartung, dass die Arbeitslosigkeit allmählich, aber in kleinen Schritten sinken werde.

ÜBERSCHUSS FÜR ALV: (Bern) Die Arbeitslosenversicherung (ALV) hat 2016 bei einem Gesamtertrag von 7,58 Milliarden Franken mit einem Überschuss von 156 Millionen Franken abgeschlossen. An die Bundestresorerie wurden 100 Millionen Franken zurückbezahlt, so dass die Darlehensschulden Ende 2016 noch 2,5 Milliarden Franken betrugen. Im Berichtsjahr wurden insgesamt 5,66 Milliarden Franken an Arbeitslosenentschädigungen ausbezahlt, gegenüber 5,18 Milliarden Franken im Vorjahr, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mitteilte. Der Voranschlag für 2017 sieht bei einem Gesamtertrag von 7,70 Milliarden Franken einen Überschuss von 251 Millionen Franken vor.

GEGLÜCKTER BÖRSENSTART: (Zürich) Die Galenica Santé-Aktie war an ihrem ersten Handelstag stark gefragt. Nach einer kurzen Schwächephase gleich nach dem Handelsbeginn notierte die Aktie am Vormittag zumeist über 43 Franken. Am Nachmittag gab der Kurs leicht bis auf 42.20 Franken nach. Damit realisierte der Titel gegenüber dem Ausgabepreis von 39 Franken ein kräftiges Plus. Auch das Volumen war beträchtlich. Es wurden über 20 Prozent der insgesamt 48,8 Millionen ausgegeben Aktien gehandelt. Mit dem Börsengang vollzieht die Galenica Gruppe die Abspaltung des Apotheken- und Medikamentenhandelsgeschäft vom Pharmageschäft. Künftig werden die zwei Gesellschaften als unabhängige Unternehmen unter den Namen Galenica und Vifor Pharma geführt.

EMS WÄCHST WEITER: (Domat/Ems) Der Spezialchemiekonzern Ems ist in den ersten drei Monaten 2017 weiter gewachsen. Von Januar bis März sind die Verkäufe um 5,8 Prozent auf 533 Millionen Franken gestiegen. In lokalen Währungen wären sie um 7,3 Prozent gewachsen. Gewinnzahlen gibt Ems zum ersten Quartal nicht bekannt. Nach Angaben des Unternehmens hat sich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in den Hauptmärkten im Vergleich zum letzten Quartal verlangsamt und das Wachstum der weltweiten Automobilproduktion habe sich auf 2,3 Prozent halbiert. Ems erzielt rund 60 Prozent des Umsatzes mit der Automobilindustrie.

REKORDWERTE AUF RIGI: (Vitznau LU) Die Rigi Bahnen haben 2016 finanziell gut abgeschlossen. Der Erlös, der Betriebsgewinn und der Gewinn kletterten auf neue Rekordwerte, wie das Unternehmen mitteilte. Die Zahl der Passagiere war jedoch leicht rückläufig. Gemäss der Mitteilung konnte der Verkaufserlös, auch dank der Übernahme eines Restaurants, um über 8 Prozent auf 23,15 Millionen Franken gesteigert werden. Der Betriebsgewinn EBITDA stieg auf 5,9 Millionen Franken, der Unternehmensgewinn auf knapp 1,5 Millionen Franken.

ETHOS FORDERT WECHSEL: (Zürich) Die Anlagestiftung Ethos fordert einen Wechsel im Verwaltungsrat der Credit Suisse. So sollen die Aktionäre weder Richard Thornburgh noch CS-Präsident Urs Rohner als Verwaltungsräte bestätigen. Ethos begründet die Empfehlung mit der Vergangenheit der zwei Verwaltungsräte. Sowohl Rohner wie auch Thornburgh waren zu der Zeit in obersten Positionen der Grossbank tätig gewesen, die der Bank Rekordstrafen und Milliardenverluste eingebracht haben. Die Anlagestiftung empfiehlt zudem, angesichts des Milliardenverlust der Grossbank 2016 alle Anträge zur Vergütung der Verwaltungsrats- und Geschäftsleitungsmitglieder abzulehnen. Die Generalversammlung der Credit Suisse findet am 28. April statt.

SYMPANY MIT GEWINNPLUS: (Basel) Der Krankenversicherer Sympany hat im vergangenen Jahr einen Gewinn von 55,7 Millionen Franken erzielt, was eine Zunahme um 18,5 Prozent bedeutet. Davon gehen 9,4 Millionen in einen Überschussfonds. Das Prämienvolumen übertraf 2016 erstmals eine Milliarde. 2016 stieg das Prämienvolumen gegenüber 2015 um 5,5 Prozent auf 1,002 Milliarden Franken, wie aus einer Mitteilung des Unternehmen mit Sitz in Basel hervorgeht. Davon entfielen 729 Millionen auf die obligatorische Grundversicherung. In der Zusatzversicherung sank das Prämienvolumen erneut, diesmal um 7,5 Prozent auf 273 Millionen. Dies wird primär mit der "Sanierung des Unternehmenskundengeschäfts" erklärt.

ÜBERNAHME: (Basel) Der Fleischverarbeiter Bell baut seine Marktposition in Spanien aus: Er übernimmt den Charcuterie-Spezialisten Nobleza Ibérica. Zum Kaufpreis macht Bell keine Angaben. Das Unternehmen Nobleza Ibérica ist spezialisiert auf spanischen Schinken und spanische Charcuterie. Es verfügt über eine jährliche Produktionskapazität von rund 150'000 Stück Schinken und 1000 Tonnen Charcuterie. Zum Vergleich: Bell setzt jährlich insgesamt 414'260 Tonnen ab. Die Übernahme erfolgt per 6. April. Zusätzlich zur Übernahme investiert Bell rund 40 Millionen Euro in den Bau eines neuen Herstellungsbetriebs für Serrano-Schinken. Zusammen mit dem Werk, das Bell in Spanien bereits besitzt, wird der Fleischverarbeiter jährlich über eine Million Stück Schinken trocknen können.

GEWINNRÜCKGANG BEI PLAZZA: (Zürich) Die Immobiliengesellschaft Plazza weist für das Geschäftsjahr 2016 einen Rückgang beim Liegenschaftsertrag und beim Jahresgewinn aus. Die Dividende bleibt aber stabil. Der Liegenschaftsertrag schrumpfte um knapp ein Fünftel auf 14,8 Millionen zusammen, wie das Unternehmen mitteilt. Die Leerstandsquote ging allerdings von 28,8 Ende 2015 auf 16,9 Prozent Ende 2016 zurück. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT brach auf 24,7 Millionen Franken ein von 43,8 Millionen im Vorjahr, wobei hier ein im Vergleich zu 2015 deutlich tieferer Neubewertungserfolg von 15,0 Millionen enthalten ist.

EINIGUNG ÜBER REFORMEN: (Valletta) Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem hat die politische Einigung zwischen Griechenland und seinen Gläubigern über weitere Reformen offiziell bestätigt. Die Einigung betreffe Umfang, Zeitrahmen und Reihenfolge der Reformen, sagte Dijsselbloem in der maltesischen Hauptstadt Valletta nach Beratungen der Euro-Finanzminister. Konkret soll Griechenland nach Angaben Dijsselbloems 2019 Reformen im Rentensystem vornehmen und 2020 bei der Einkommenssteuer. Nach dieser "Vereinbarung auf grosse Reformen" gilt es laut Dijsselbloem nun, die letzten Details zu klären.

TV-GESCHÄFT LÄUFT RUND: (Seoul) Eine boomende Nachfrage nach Haushaltsgeräten und Fernsehern hat dem südkoreanischen Elektronikriesen LG einen Gewinnsprung beschert. Im abgelaufenen Quartal schoss das Betriebsergebnis um 82 Prozent auf umgerechnet 764 Millionen Euro in die Höhe. Es fiel damit so hoch aus wie seit fast acht Jahren nicht mehr, wie die Konzernleitung mitteilte. Das Ergebnis lag zudem deutlich über den Analystenerwartungen. Brachenexperten führten dies auf einen verbesserten Produktmix zurück sowie auf verstärkte Bemühungen, höherwertige Angebote auf den Markt zu bringen. LG Electronics ist der zweitgrösste Fernsehgeräte-Hersteller der Welt.

HÜRDE FÜR WERBUNG: (Mountain View) Nachdem Eklat um das Auftauchen von Marken-Werbung neben extremistischen YouTube-Videos gibt es die erste einschneidende Änderung am Geschäftsmodell. Auf Kanälen der Google-Videoplattform wird künftig erst Werbung angezeigt, wenn ihre Videos 10'000 Mal abgerufen wurden. Das gebe dem Internet-Konzern die Möglichkeit, erst festzustellen, ob sich die Betreiber des Profils an die Regeln halten, hiess es in einem Blogeintrag.

MASSENRÜCKRUF: (Seoul) Ein Massenrückruf bringt den mit schwachen Geschäften kämpfenden südkoreanischen Autobauern Hyundai und Kia weiteres Ungemach. Insgesamt rund 1,5 Millionen Fahrzeuge rufen die beiden Schwesterunternehmen zurück. Als Grund nannten sie Motorenprobleme. In den USA geht es um etwa 1,3 Millionen Autos, in Südkorea um mehr als 170'000. Analysten zufolge könnten sich die Kosten für die Aktion auf mehrere Hundert Millionen Dollar summieren. Hyundai und Kia leiden unter Absatzeinbrüchen in China und schleppender Nachfrage in den USA und Südkorea.

(AWP)