NOVARTIS MIT MILLIARDENVERKAUF: (Basel) Der Basler Pharmakonzern Novartis trennt sich von seinem Anteil am Gemeinschaftsunternehmen mit GlaxoSmithKline für nicht rezeptpflichtige Medikamente. Der britischen Konkurrent bezahlt dafür 13 Milliarden Dollar in bar. Novartis wolle sich auf das Kerngeschäft fokussieren, teilte der Pharmakonzern am Dienstag mit. Das Gemeinschaftsunternehmen entwickle sich gut. Jedoch sei jetzt der richtige Zeitpunkt, ein Nicht-Kerngeschäft zu einem attraktiven Preis zu veräussern, wird Novartis-Chef Vas Narasimhan zitiert. Der Deal sei im langfristigen Interesse der Aktionäre. Den Verkaufserlös will Novartis unter anderem für ergänzende Zukäufe verwenden. Der Abschluss der Transaktion wird im zweiten Quartal erwartet. Novartis hält 36,5 Prozent am Joint-Venture.
LIGHTMESSE: (Basel) Trotz der Verkürzung um zwei Tage hat die 101. Uhren- und Schmuckmesse Baselworld gemäss Messeleitung gleich viele Besucher verzeichnet wie im Vorjahr. Nächstes Jahr soll die Uhrenmesse wieder sechs statt wie bisher acht Tage dauern Die Schlankheitskur ist der Baselworld gut bekommen, sagte Messedirektorin Sylvie Ritter. "Die meisten Aussteller waren zufrieden mit der diesjährigen Baselworld und die grossen werden auch 2019 dabei sein", sagte Ritter. Namen, die sie nannte, sind Breitling, Rolex, Patek Philippe, Swatch Group und Chanel. Ritter räumte ein, dass die Preisreduktion bei den Mieten nicht für alle der 650 (Vorjhar: 1300) Aussteller genügend war. Für die nächste Messe vom 21. bis 26. März 2019 sind Formatanpassungen für tiefere Mietpreise geplant.
FINANZMARKTAUFSICHT: (Bern) Die Cyberangriffe sind in den Augen der Finanzmarktaufseher zum grössten operationelle Risiko für die Branche geworden. Dass die Banken ihre IT-Prozesse zunehmend auslagern, gefällt den Aufsehern gar nicht. Die Auslagerungen hätten angesichts der Cyberangriffe eine andere Dimension. Viele Banken würden ihre Prozesse an den gleichen Anbieter auslagern. Dies sei ein Klumpenrisiko, sagte Mark Branson, Direktor der Finanzmarktaufsicht (Finma) an der Jahresmedienkonferenz. Zwei Drittel der Hackerangriffe würden die Finanzbranche betreffen. Zwar würden ein Grossteil der Angriffe abgewehrt, aber "das beste Abwehrsystem ist nur so gut wie das schwächste Glied". Die Finma appelliert an andere Institutionen, mehr in diesem Bereich zu tun. Sie plädiert auch für mehr interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb des öffentlichen Sektors und der Branche.
MIGROS MIT GEWINNEINBRUCH: (Zürich) Die Migros-Gruppe hat im letzten Geschäftsjahr so wenig verdient wie schon lange nicht mehr. Der Reingewinn sank um fast einen Viertel auf noch 503 Millionen Franken. Letztmals hatte der Detailhandelsriese 2003 einen tieferen Gewinn geschrieben. Grund dafür sind der Preisdruck, Restrukturierungen und Investitionen in die Zukunft. 2017 hat die Migros einerseits neue Unternehmen wie die Fitnesskette Silhouette und den Fischhändler Tipesca gekauft. Andererseits aber auch den Velohändler Probike oder den Abholgrosshandel CCA Angehrn verkauft. Gleichzeitig wurde die Globus-Gruppe restrukturiert. Den grössten Gewinneinbruch erlitt die Migros jedoch in ihrem Kerngeschäft. Die Migros-Genossenschaften sank der Betriebsgewinn um über 40 Prozent. Für das laufende Jahr zeigt sich die Migros zuversichtlich, dass der Gewinn wieder höher ansteigt.
VERSICHERUNGEN: (Basel) Der Versicherungskonzern Baloise hat im letzten Jahr mehr verdient. Auch das Geschäftsvolumen insgesamt ist gestiegen. Dabei hat der Versicherer gemäss der Strategie bei den Prämien mit Anlagecharakter und im Nichtlebengeschäft zugelegt, während das Volumen bei den Lebensversicherern gesunken ist. Die Baloise hat den Gewinn vor Finanzierungskosten und Steuern auf 684,1 Millionen Franken gesteigert, von 683,6 Millionen Franken im Vorjahr. Der Gewinn, den der Versicherer den Aktionären zuteilt, stieg um 2,5 Prozent auf 548,0 Millionen Franken.
ZUGER UND SCHWYZER AM KAUFKRÄFTIGSTEN: (Rotkreuz ZG) Wer im Schwyzer Bezirk Höfe mit seinen Steueroasen wie Freienbach, Feusisberg oder Wollerau lebt, hat mehr als doppelt soviel Geld im Portemonnaie wie der Durchschnittsschweizer. Die durchschnittliche Kaufkraft pro Kopf beträgt dort 87'853 Euro. Dies geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Forschungsinstituts GfK zur Kaufkraftverteilung im Jahr 2018 hervor. Demnach belegt der Zürcher Bezirk Meilen an der sogenannten Goldküste mit dem Eineinhalbfachen des Landesdurchschnitts und rund 62'431 Euro pro Kopf auf Rang zwei. Auf dem dritten Rang folgt der Kanton Zug, der keine Einteilung in Bezirke kennt, mit einer Kaufkraft von 60'003 Euro. Danach folgen der Bezirk Küssnacht (SZ) mit 58'156 Euro und der Kanton Nidwalden mit 51'449 Euro. Wie im Vorjahr weisen die Kantone Zug, Schwyz und Nidwalden die höchste Kaufkraft je Einwohner auf. Insgesamt prognostiziert GfK für die Schweiz eine Kaufkraft von 40'456 Euro je Einwohner. Das ist fast doppelt soviel wie die Österreicher und Deutschen mit 23'282 Euro beziehungsweise 22'992 Euro.
INTERNET: (Berlin) Facebook-Chef Mark Zuckerberg entschuldigt sich bei deutschen Nutzern per Zeitungsanzeige für den Datenskandal. Derweil verschickt die EU einen mahnenden Brief an den Konzern - und bittet um Aufklärung binnen zwei Wochen EU-Kommissarin Vera Jourová hat in einem Brief an Facebook vor negativen Auswirkungen durch Datenmissbrauch auf demokratische Wahlen gewarnt. Das soziale Netzwerk sei seit vielen Jahren eine Plattform für Politmarketing, erklärt Jourová in einem Schreiben an Geschäftsführerin Sheryl Sandberg, der der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel vorliegt.
ONLINEHANDEL: (Paris) Amazon wagt nach der Übernahme der US-Supermarktkette Whole Foods den Schritt nach Europa. Dafür tut sich weltgrösste Onlinehändler mit einer der grössten französischen Supermarktketten, Monoprix, zusammen. Künftig will Monoprix ihre Produkte an Kunden in Paris über Amazon Prime Now anbieten. Die Aktie der Monoprix-Mutter Casino legte in der Spitze mehr als fünf Prozent zu. Einige Händler und Analysten spekulierten, dass die Partnerschaft erst der Anfang eines grösseren Deals sein könnte.
INDUSTRIE: (München) Siemens und der japanische Lokomotiven-Vermieter Mitsui Rail tun sich im Wartungs- und Instandhaltungs-Geschäft zusammen. In einem Gemeinschaftsunternehmen soll in einem neuen Werk im Rotterdamer Hafen die aus 300 Lokomotiven bestehende Mitsui-Flotte in Europa gewartet werden, wie der Industriekonzern mitteilte. Die neuen Partner hoffen aber auch auf Aufträge anderer Anbieter. Mitsui Rail hat sowohl Siemens- als auch Bombardier-Loks im Bestand. Das Werk in Rotterdam, wo viele Schienenwege aus ganz Europa zusammentreffen, soll im Sommer 2019 eröffnet werden.
RÜCKLÄUFIGES GESCHÄFT: (Stockholm) Der schwedische Moderiese H&M hat zu Beginn seines neuen Geschäftsjahres einen Gewinneinbruch erlitten. Im ersten Quartal von Dezember bis Februar sackte der Reingewinn auf 1,37 Milliarden Kronen (158 Millionen Franken) ab. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Minus von 44 Prozent, wie das Unternehmen in Stockholm mitteilte. Der Umsatz ging um 1,7 Prozent auf 46,2 Milliarden Kronen zurück. Grund dafür sind laut H&M schwächere Verkaufszahlen bei den Frühjahrskollektionen. Darauf habe auch der "aussergewöhnlich kalte Winter" einen Einfluss gehabt, erklärte H&M-Chef Karl-Johan Persson. Und im Dezember und Januar hatte das relativ warme Wetter vielen Modehändlern das Geschäft schwer gemacht, weil sich Winterware nur schwer verkauft.
(AWP)