TELEKOMMUNIKATION: Die Grundlage für die Datenautobahn der Zukunft im Mobilfunk geht ins Geld: Die Mobilfunkfrequenzen für die superschnelle Technik 5G kosten die Telekomkonzerne Swisscom, Sunrise und Salt mindestens 220 Millionen Franken. Dies hat die Eidgenössische Kommunikationskommission Comcom in ihren Bedingungen zur Versteigerung der Frequenzen festgelegt. Die Auktion solle im nächsten Januar stattfinden. Die Telekomkonzerne können ihr Bewerbungsdossier bis zum 5. Oktober einreichen.
KONJUNKTUR: Die Schweizer Unternehmen planen mit der guten Konjunkturentwicklung Investitionen vor allem in den Ausbau ihrer Kapazitäten. Das ist das Ergebnis der halbjährlichen Investitionsumfrage der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF). Demnach werden die Investitionen in diesem Jahr insgesamt um 8 Prozent zunehmen. Vor allem die Industrieunternehmen und die Dienstleistungsfirmen planen mit deutlich zunehmenden Investitionen, die Bauunternehmen seien zurückhaltender, heisst es in der Studie.
BÖRSE: Die Börsenbetreiberin SIX lanciert eine neue Handelsplattform für digitale Vermögenswerte unter dem Namen "SIX Digital Exchange". Die neue Plattform, die Mitte 2019 startet, basiert auf der "Blockchain" oder "Distributed-Ledger"-Technologie, die auch Kryptowährungen wie Bitcoin zugrunde liegt. Die ersten Dienstleistungen will die SIX Mitte 2019 lancieren. Die Plattform soll nicht zuletzt die "Tokenisierung" von bestehenden Wertpapieren, aber auch von weiteren Vermögenswerten ermöglichen. Damit würden die Wertpapiere als handelbare digitale "Münzen" abgebildet.
LUFTVERKEHR: Die Berner Fluggesellschaft SkyWork hat mit dem Flughafen Lugano Gespräche über die zuvor von Darwin Airline bediente Verbindung Lugano-Genf aufgenommen. Ziel der Verhandlungen sei es, mit dem Winterflugplan den Flugbetrieb aufzunehmen, teilten der Flughafen und SkyWork mit. Um die Verbindung sicherzustellen, werde SkyWork Airlines in Lugano eine eigene Basis aufbauen, heisst es in der Mitteilung weiter. SkyWork hat bereits Ende letzten Jahres beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) ein entsprechendes Gesuch eingereicht, nachdem die Tessiner Darwin Airline den Konkurs angemeldet hatte.
BÖRSENGANG: Das Genfer Biopharmaunternehmen Obseva strebt eine Zweitkotierung an der Schweizer Börse an. Ab Freitag kommender Woche (13. Juli) sollen die bereits an der Nasdaq kotierten Titel auch an der SIX Swiss Exchange gehandelt werden. Der Ausgabepreis für die Aktien wird aufgrund des Schlusspreises der Aktie an der Nasdaq am 12. Juli festgelegt. Dieser liegt aktuell bei 15,32 US-Dollar und wird entsprechend in Franken umgerechnet. Obseva geht davon aus, dass die Marktkapitalisierung über 650 Millionen Franken erreichen wird.
KONKURSE: Seit Jahresbeginn haben mehr Firmen ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können: Die Zahl der Firmenpleiten stieg in den ersten sechs Monaten um 4,8 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Insgesamt wurden 2'548 Unternehmen insolvent. Für den Schweizerischen Gläubigerverband Creditreform zeigt sich damit auch die Kehrseite des starken Wachstums neuer Firmen. In der ersten Jahreshälfte wurden 22'283 Firmen neu ins Handelsregister eingetragen, ein Plus von 1,6 Prozent.
CAMPING: Das Sommerwetter kurbelt die Verkäufe von Wohnmobilen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein an. In der ersten Jahreshälfte wurden 2'635 Camper neu angemeldet, das sind 78 mehr als vor Jahresfrist. Der Verband Auto-Schweiz spricht von einem ungebrochenen Camping-Trend. Im zweiten Quartal seien die Zahlen regelrecht durch die Decke gegangen. Getragen von den Wohnmobilen stieg die Zahl der verkauften neuen Personentransportfahrzeugen um 2,3 Prozent auf 3'041 Camper, Busse, Kleinbusse und Cars.
WHISTLEBLOWING: Die Whistleblowing-Plattform SwissLeaks hat am Freitag offiziell den Betrieb aufgenommen. Die Plattform soll Leuten, die in der Schweizer Wirtschaft, Politik und Verwaltung Missstände aufdecken wollen, eine Meldung unter Wahrung der Anonymität ermöglichen. Das Team besteht aus rund 30 Freiwilligen, unter anderem auch dem Julius Bär-Whistleblower Rudolf Elmer, wie die Kampangenenorganisation Campax, die Gründerin von SwissLeaks, am Freitag mitteilte.
BANKEN: Nach dem Tod des Co-Verwaltungsratschefs des chinesischen HNA-Konzerns soll Mitgründer Chen Feng alleiniger Vorsitzender werden. Das Direktorium habe entschieden, dass Chen die Aufgaben von Wang Jian übernehmen solle, teilte die hoch verschuldete HNA-Gruppe mit. Wang war nach einem Sturz in Frankreich am Dienstag seinen schweren Verletzungen erlegen. Er galt als treibende Kraft hinter der 50 Milliarden Dollar schweren Einkaufstour. HNA gehören unter anderem die früheren Swissair-Firmen Gategroup, Swissport und SR Technics.
HANDEL: Die beiden deutschen Warenhausriesen Kaufhof und Karstadt prüfen eine Fusion. Der Kaufhof-Eigentümer Hudson's Bay Company (HBC) unterzeichnete eine unverbindliche Absichtserklärung mit dem Karstadt-Besitzer Signa, um Optionen für ein Gemeinschaftsunternehmen zu prüfen. Der kanadische Konzern äusserte sich erstmals öffentlich zu Berichten über ein geplantes Zusammengehen mit dem Rivalen Karstadt. Man befinde sich in Gesprächen, eine verbindliche Vereinbarung zum Verkauf oder zur Zusammenlegung der europäischen Geschäfte sei aber nicht getroffen worden.
FAHRZEUGINDUSTRIE: Im Diesel-Skandal dürfen die Ermittler nach einjähriger Verzögerung umfangreiche interne Unterlagen aus einer für den Autobauer Volkswagen arbeitenden Anwaltskanzlei auswerten. Das Bundesverfassungsgericht wies mehrere Verfassungsbeschwerden gegen die Beschlagnahme ab.
ARBEITSMARKT: In der US-Wirtschaft sind im Juni überraschend viele Jobs geschaffen worden. Die Regierung in Washington meldete am Freitag in ihrem Arbeitsmarktbericht für Juni 213'000 neue Arbeitsplätze. Zugleich wurde der Stellenzuwachs für Mai auf 244'000 nach oben revidiert. Experten hatten für Juni lediglich mit 195'000 gerechnet. Einer Faustregel zufolge sind rund 120'000 neue Stellen im Monat ausreichend, um mit dem Bevölkerungswachstum Schritt zu halten.
(AWP)