Doch auch an der von traditionelleren Branchen geprägten New York Stock Exchange (Nyse) hielten sich die Anleger zurück, da ab der Wochenmitte neben den Berichten von Meta , Amazon , Alphabet und Apple auch der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed sowie der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England (BoE) erwartet werden. Während der Leitindex Dow Jones Industrial um 0,19 Prozent auf 33 912,58 Punkte sank, fiel der marktbreite S&P 500 um 0,81 Prozent auf 4037,67 Zähler zurück.
Nach dem starken Jahresstart an den Börsen sind laut HQ Trust temporäre Rückschläge an den Aktien- und Rentenmärkten wahrscheinlich. Michael Heise, der Chefvolkswirt des Vermögensverwalters, begründete dies mit der immer noch hohen Inflation und der Unsicherheit über den Kurs der Geldpolitik im Kampf gegen die Teuerung. "Die Märkte unterschätzen, dass es noch keine Entwarnung für die Notenbanken gibt", sagte der Experte.
Die Fed wird am Mittwoch ihr Zinserhöhungstempo voraussichtlich erneut drosseln. Volkswirte gehen nach entsprechenden Signalen einer Reihe von Fed-Veteranen einschliesslich des Notenbankpräsidenten Jerome Powell diesmal von einer Anhebung um 0,25 Prozentpunkte aus - nach vier Zinsschritten um jeweils 0,75 Punkte hatten die Währungshüter im Dezember mit einer Erhöhung um 0,5 Punkte bereits den Fuss vom Gas genommen.
Mit Spannung wird indes auf Hinweise gewartet, wie die Fed im Jahresverlauf weitermachen wird. Einige Beobachter schliessen nicht aus, dass die am Mittwoch erwartete Leitzinserhöhung vorerst die letzte sein könnte. Zudem wird an den Märkten schon spekuliert, dass die Notenbank ihren Zins in der zweiten Jahreshälfte wieder senken könnte.
Der besonders zinssensible Technologiesektor hat diese Hoffnungen schon grosszügig eingepreist, wie der seit Jahresbeginn deutlich bessere Lauf der Nasdaq- gegenüber den Nyse-Indizes belegt. Dem Plus von aktuell 2,3 beziehungsweise 5,2 Prozent von Dow und S&P 500 steht ein gut neunprozentiger Kursanstieg des Nasdaq 100 gegenüber, der 2022 allerdings viel stärker als die Standardwerte-Indizes verloren hatte.
Die Verluste der Tech-Grössen Apple, Alphabet, Amazon und Meta im Nasdaq 100 fielen am Montag mit Ausnahme von Apple überdurchschnittlich aus. Pierre Veyret vom Broker ActivTrades begründete dies mit Gewinnmitnahmen. Auch in Asien und Europa hatte bereits eine Kurskorrektur bei Tech-Werten stattgefunden.
Die Anteilseigner des Elektroautobauers Tesla konnten sich nach einer zweitägigen Erholungsrally nur kurz über weitere Gewinne freuen - zuletzt sackten die Titel ungeachtet einer Kaufempfehlung der Privatbank Berenberg um über drei Prozent ab.
Dagegen erfreute der seit Jahresbeginn börsennotierte Medizintechnikkonzern GE Healthcare seine Aktionäre mit einem Kursplus von vier Prozent. Die Abspaltung des Mischkonzerns General Electric (GE) schloss zwar das vergangene Jahr mit einem Gewinnrückgang ab. Sie hielt sich damit aber besser als der niederländische Konkurrent Philips , der für 2022 einen Milliardenverlust bekannt gegeben hatte, und konnte zudem den Umsatz steigern.
Die in New York gelisteten Titel des Tübinger Impfstoffforschers Curevac zogen um viereinhalb Prozent an. Sie stabilisieren sich damit weiter nach ihren Schwankungen, die zuletzt ermutigende frühphasige Studiendaten zu neuen Covid- und Grippe-Impfstoffen ausgelöst hatten. Curevac lieferte nun nochmals ähnliche Daten nach, die für beide Indikationen ältere Erwachsene betreffen./gl/jha/
(AWP)