Weitere Kursimpulse erwarten die Marktteilnehmer am Nachmittag, wenn die US-Inflationsdaten veröffentlicht werden, haben doch diesbezügliche Ängste die Anleiherenditen erst steigen lassen und die Märkte dadurch verunsichert. Mit Spannung erwartet werden daher auch die Ergebnisse der EZB-Sitzung am morgigen Donnerstag. Weitere Impulse erhalten die Anleger hierzulande von der Berichtssaison für das Geschäftsjahr 2020. Dabei steht Geberit als zweitletzter Vertreter aus dem SMI im Fokus.
Der SMI notiert gegen 11.10 Uhr um 0,03 Prozent höher auf 10'861,15 Punkten. Im Frühhandel war der Leitindex noch bis 10'788 gefallen. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,07 Prozent auf 1'758,48 Punkte und der umfassende SPI um 0,10 Prozent auf 13'643,57 Punkte. Im SLI stehen 18 Gewinnern zwölf Verlierer gegenüber.
Den stärksten Abschlag verzeichnen die Aktien von AMS (-2,2%), die sich damit der Erholungstendenz der US-Technologiewerte nicht anschliessen. "AMS sind immer sehr volatil", sagt ein Händler. Er rechne aber damit, dass es auch bei den Chiphersteller demnächst zu einer Gegenbewegung kommen könnte. Dagegen können Logitech (+0,2%) anfängliche Abschläge abschütteln.
Geberit (-0,9%) können die frühen Kursverluste deutlich eingrenzen. Der Sanitärtechnikkonzern hat im vergangenen Jahr den Reingewinn praktisch auf Vorjahresniveau halten können und damit besser abgeschnitten, als von Analysten erwartet wurde. Angesichts der weiterhin hohen Unsicherheiten bleibt der Ausblick aber vage und die Dividende überzeugte laut Händlern nicht ganz. Die Aktionäre erhalten zwar mehr als im Vorjahr. Aber es war noch mehr erwartet worden, heisst es weiter. Ausserdem drücken auch Gewinnmitnahmen nach dem jüngsten Kursanstieg auf den Kurs.
Dahinter folgt eine bunte Mischung von defensiven Werten wie Lonza (-1,0%), Alcon (-0,6%) und Novartis (-0,7%) sowie Zyklikern wie Adecco (-0,5%), ABB (-0,3%), Swatch (-0,6%) und LafargeHolcim (-0,6%).
Auf der anderen Seite führen die Finanzwerte wie Credit Suisse (+1,6%), Julius Bär (+0,8%) und UBS (+0,8%) zusammen mit dem Hörgerätehersteller Sonova (+1,6%) die Gewinner an. Fester tendieren auch die Versicherer Zurich (+0,1%), Swiss Life (+0,1%) und Swiss Re (+0,8%).
Unter den defensiven Schwergewichten sind Roche (+0,9%) und Swisscom (+0,7%) gefragt. Nestlé (-0,1%) dagegen geben nach.
Auf den hinteren Rängen stechen Idorsia (+1,9%) positiv hervor. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat den Antrag zur Überprüfung des Schlafmittels Daridorexant angenommen. Damit macht die Biotechfirma einen grossen Schritt in Richtung Zulassung ihres Medikaments, das in Analystenkreisen als möglicher Blockbuster gilt. Sollte die Zulassung in den USA erteilt werden, könnte das Produkt in der ersten Hälfte des nächsten Jahres am Markt eingeführt werden.
Gesucht sind zudem Medartis (+3,0%) und Orior (+2,2%), die nach der Bilanzvorlage zulegen können. Dagegen schwächen sich Mikron (-1,3%) nach der Bekanntgabe des Jahresabschlusses ab.
Die Aktien von Dufry (-2,6%) geben die Vortagesgewinne nahezu wieder ab. Implenia (-0,4%) rutschen nach anfänglichen Kursgewinnen leicht ins Minus. Der Baukonzern hat über mehrere neue Aufträge in Deutschland informiert.
pre/ra
(AWP)