Das Geschäft verlaufe aber vor den Feiertagen und vor der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten am morgigen Karfreitag, wenn die Börsen geschlossen sind, insgesamt in ruhigen Bahnen. Hierzulande wird der Handel erst am kommenden Dienstag wieder aufgenommen. Daher verhielten sich die Anleger auch eher vorsichtig. Dafür spreche auch, dass die Sorgen vor einer Rezession in den USA, die Zinssorgen und die damit verbundenen Turbulenzen im Bankensektor nicht ausgeräumt seien, sondern momentan einfach im Hintergrund schlummerten. Einen ersten Hinweis auf die Lage am US-Arbeitsmarkt und damit auch auf den Zustand der Konjunktur und daher auch die mögliche Zinspolitik der US-Notenbank dürften die wöchentlichen Daten am Nachmittag erlauben.

Der SMI notiert gegen 11.05 Uhr um 0,88 Prozent höher bei 11'213,53 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt 0,79 Prozent auf 1753,93 und der breite SPI 0,72 Prozent auf 14'621,03 Zähler. Bei den 30 Blue Chips stehen sich 19 Gewinner und elf Verlierer gegenüber.

Im Fokus stehen unter anderem Temenos (+1,1%), die zeitweise Kursgewinne von mehr als 5 Prozent aufwiesen. Der Bankensoftware-Hersteller soll laut einem Bericht von Bloomberg aktiv in den vergangenen Wochen von potenziellen Käufern neue Angebote angefordert haben. Finanzinvestoren wie EQT, Permira, Nordic Capital, Thoma Bravo und KKR hätten sich das Unternehmen angesehen, berichtet die Nachrichtenagentur mit Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

"Das wäre ja eine Wende in der ewigen Geschichte um Temenos. Das Unternehmen stellt sich selbst ins Schaufenster", sagt ein Händler und verweist aber darauf, dass in der Vergangenheit immer wieder Spekulationen über Temenos aufgekeimt sind. Ob schon bald ein Angebot veröffentlicht werde, sei ungewiss.

Gefragt sind defensive Werte wie die des Pharmazulieferers Lonza (+2,7%). In deren Sog gewinnen auch die am breiten Markt gehandelten Siegfried (+1,8%) und Bachem (+2,6%) an Wert.

Die Genussscheine von Roche (+2,4%), die den Markt bereits am Vortag unterstützt hatten, setzen den Aufwärtstrend fort. "Da scheint mir eine echte Perle wiederentdeckt worden zu sein", sagt ein Händler. Auch Rivale Novartis (+1,0%) gewinnen. Nestlé (+0,4%), ein weiteres Marktschwergewicht, hinken aber leicht hinterher.

Mit Sonova (+1,2%), Alcon (+2,4%) und Givaudan (+1,2%) stehen weitere "Defensive" auf den Kauflisten der Anleger. Dabei erhält der Aromen- und Riechstoffhersteller Givaudan Schützenwind von einer Rating-Erhöhung durch JPM.

Weit oben bei den Gewinnern stehen auch Swiss Life (+2,6% auf 576 Fr.). Sie profitierten von einer Analystenempfehlung. Berenberg hat das Preisziel auf 701 von 624 Franken erhöht. Das Rating lautet "Buy". Dies ist das höchste Kursziel, das derzeit für die "Renten" im Markt ist.

Ebenfalls fester, aber weniger auffällig, zeigen sich die beiden Grossbanken CS (+0,3%) und UBS (+0,7%). Sie hatten zuletzt das Geschehen an der Börse in ihren Bann gezogen.

Bei den Verlierern führen Zykliker die Liste an: Die Aktien von Richemont (-1,5%) sowie Swatch (-0,5%), Schindler (-1,1%) und VAT (-1,6%) verlieren an Wert.

Am breiten Markt fallen Vontobel (-1,9% oder -1,10 Fr) und Schweiter (-3,6% oder -24 Fr.) negativ auf. Diese Aktien werden ex-Dividende von 3 Franken respektive von 20 Franken gehandelt.

pre/ys

(AWP)