Die Marktteilnehmer befürchteten, dass die US-Notenbank Fed mit einer sehr restriktiven Geldpolitik einen Abschwung provozieren werde, um die Inflation zu dämpfen. Auch am (heutigen) Mittwoch steht die Geldpolitik damit im Zentrum des Interesses. Fed-Chef Jerome Powell wird zur halbjährlichen Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats erwartet. Die Marktteilnehmer dürften wohl jedes Wort auf die Goldwaage legen und auf Hinweise auf die Richtung der Geldpolitik analysieren.

Der SMI büsst um 09.17 Uhr 0,86 Prozent auf 10'389,68 Punkte ein. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 1,27 Prozent auf 1597,23 und der breite SPI um 0,99 Prozent auf 13'376,72 Zähler. 29 SLI-Werte geben nach. Einzig Nestlé legt zu.

Der SMI hat damit auch das jüngste Korrekturtief bei 10'392 Punkten unterschritten. Damit dürfte der Verkaufsdruck anhalten, schreiben die Charttechniker von BNP Paribas. Auf der Unterseite wäre damit Platz bis zum Zwischentief vom Oktober 2020 bei 9495 Punkten. "Kann sich der SMI hingegen stabilisieren, wäre zunächst eine Erholung bis an das März-Tief bei 10'871 Punkten möglich", so BNP Paribas.

Starke Einbussen verzeichnen die Aktien der Grossbank Credit Suisse (-3,0%), denen Rezessionssorgen stark zu schaffen machen. Aber auch die Titel von Mitbewerber UBS (-1,7%) und Julius Bär (-2,7%) geben klar nach.

Zyklische Werte wie Holcim (-2,2%) und ABB (-2,3%) sowie Wachstumstitel wie AMS Osram (-3,1%), VAT (-3,0%), Temenos (-2,6%) und Logitech (-2,1%) verzeichnen ebenfalls Abschläge.

Gut schlagen sich die Aktien des defensiven Schwergewichts Nestlé (+0,5%). Auch Swisscom (-0,2%) und Roche (-0,5%) halten sich vergleichsweise besser.

Novartis fallen um 0,8 Prozent. Ein US-Berufungsgericht hat in einem Patentrechtsstreit um das Multiple-Sklerose-Medikament Gilenya gegen den Pharmakonzern Novartis entschieden. Novartis will das Patent für das Gilenya-Dosierungsschema aber "energisch" verteidigen.

Auf den hinteren Rängen geben Clariant (-2,22%) nach. Der Chemiekonzern reduziert seine Führungsstruktur auf neu drei von bisher fünf Geschäftseinheiten. Interroll büssen nach einer Gewinnwarnung 6,2 Prozent ein.

Wisekey schnellen um 15 Prozent hoch. Der Cybersecurity-Anbieter ist im ersten Halbjahr vor allem im Halbleitergeschäft stark gewachsen.

pre/tv

(AWP)