Die Börsianer rechnen zwar mit einer fallenden Teuerungsrate. Für Entwarnung in der Inflationsentwicklung sei es aber noch zu früh. Daher dürften die Zentralbanken die Zinsschraube weiter anziehen. Nach den zuletzt grossen Zinsanhebungsschritten von 0,75 Prozentpunkten erwarten die Marktteilnehmern vom Fed nun aber einen kleineren Schritt von 0,50 Prozentpunkten. Auch von der Schweizerischen Nationalbank (SNB), deren Zinsbeschluss wie der der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England am Donnerstag ansteht, wird mehrheitlich eine geringere Erhöhung als zuletzt erwartet.

Der SMI notiert gegen 9.16 Uhr um 0,26 Prozent höher bei 11'062,55 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,30 Prozent auf 1692,52 und der breite SPI 0,27 Prozent auf 14'137 Zähler. 19 der 30 SLI-Werte legen zu und elf geben nach.

An der Spitze der Gewinner stehen Temenos (+3,8%). Der Banksoftwarehersteller erweitert seine Partnerschaft mit einem führenden US-Finanzinstitut auf das internationale Private-Banking-Geschäft. Namen werden aber nicht genannt. Dies sei ein wichtiger Wettbewerbsgewinn für Temenos und wahrscheinlich von überdurchschnittlicher Grösse, kommentiert die Bank Vontobel.

Dahinter folgen AMS Osram (+2,2%), die nach Vortagesverlusten zu einer Gegenbewegung ansetzen. Bei den Aktien von Richemont (+0,9%) und Swatch (+0,8%) könnte die Hoffnung auf weitere Lockerungen in China Auftrieb geben.

Prozentual weniger gross sind auf der Gegenseite die Abgaben: Swisscom (-0,5%) führen die Verlierer an, vor Straumann und Sonova sowie Alcon (je -0,4%). Letztere litten unter Gewinnmitnahmen nach dem Vortagesplus, heisst es am Markt. Credit Suisse ermässigen sich um 0,1 Prozent. Die Aktie sei weiter dabei Boden zu finden, sagt ein Händler.

Auf den hinteren Rängen sorgen indes Analystenstimmen für Bewegung: So hat die UBS etwa das Rating für Clariant (+4,3%) auf "Buy" von "Sell" angehoben. Das Portfolio habe sich dank der Trennung von zyklischeren und wachstumsschwächeren Anlagen markant verbessert, lautet der Kommentar. Dies sei in der aktuellen Bewertung nicht adäquat reflektiert. Am Vortag hatte der Chemiekonzern über einen Abschreiber auf der Bioethanol-Anlage in Rumänien in der Höhe von 225 Millionen Franken berichtet.

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(AWP)