Ohne Roche wäre die Stimmung eigentlich grundsätzlich gut, heisst es am Markt. Die Vorgaben aus den USA und aus China seien erneut positiv. Der nachlassende Zins- und Inflationsdruck stütze weiterhin die Kurse. Dazu kommen die Lockerungen Chinas bei der Bekämpfung der Coronapandemie. Dies nähre die Risikobereitschaft der Anleger noch zusätzlich.
Der SMI verliert um 09.17 Uhr 0,97 Prozent auf 11'018,88 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten und die Gewichtung der Schwergewichte gekappt ist, fällt 0,60 Prozent auf 1715,01 und der breite SPI um 1,08 Prozent auf 14'102,19 Zähler. Von den 30 Blue Chips tendieren 17 schwächer und 13 fester.
Roche GS sacken um 4,9 Prozent ab. Der Pharmakonzern hat in einer wichtigen Studie mit seinem Alzheimer-Kandidaten Gantenerumab die Ziele nicht erreicht. Dies sei eine herbe Enttäuschung, meinte ein Händler. Als die Konkurrenten Biogen/Eisai kürzlich mit einem ähnlichen Ansatz in einer Studie erstmals über positive Ergebnisse informiert hatten, waren auch Roche um vier Prozent gestiegen. "Das geben wir nun her", meint ein Marktbeobachter.
Deutlich unter Druck sind auch Lonza (-2,5%). Ihr Verlust dürfte wohl im Zusammenhang mit der Roche-Mitteilung stehen. Denn Lonza fertigt für Pharmafirmen Wirkstoffe. Die Aktien von Roche-Rivale Novartis (+0,1%) sind dagegen gut gehalten. Die Aktie hatte am Freitag allerdings vier Prozent verloren.
Auch für Sonova (-2,1%) geht es kursmässig bergab. Der Hörgerätehersteller hat im ersten Halbjahr 2022/23 zwar mehr Umsatz erzielt, aber der Reingewinn ging leicht zurück. Das Unternehmen gibt sich nun vorsichtig und stellt für das Gesamtjahr einen Umsatz am unteren Ende der Prognose in Aussicht.
Die Aktien von VAT verlieren 3,4 Prozent. Berenberg hat das Rating für VAT auf "Hold" von "Buy" gesenkt. Auf der anderen Seite stehen der Technologiewert AMS Osram (+1,8%) und die Banken Julius Bär (+1,2%) und Credit Suisse (+1,5%) oben auf der Kurstafel bei den Blue Chips.
Die Aktien des Börsenneulings Accelleron gewinnen 1,9 Prozent. Der Turbolader-Hersteller verzeichnet eine anhaltend gute Nachfrage und erhöht deshalb die Prognosen für das Geschäftsjahr 2022.
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(AWP)