Zudem stehen die Genussscheine von Roche trotz eines guten Quartalsberichts unter Druck, was den SMI belastet. Am Vortag hatten die Schwergewichte Nestlé und Novartis dem schwächelnden Gesamtmarkt noch eine gute Stütze geben können. Doch angesichts der eingetrübten Stimmung würden es die Anleger wohl vorziehen nun Gewinne mitzunehmen, meinte ein Händler. Denn vor den Zinsentscheidungen von Fed und EZB in der kommenden Woche sei der Risikoappetit der Anleger grundsätzlich eher gedämpft.

Der SMI notiert um 09.20 Uhr 0,99 Prozent tiefer auf 11'398,99 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI gibt um 0,91 Prozent auf 1770,00 und der breite SPI um 0,92 Prozent auf 15'013,33 Stellen Zähler nach. Im SLI geben 27 Titel nach und drei ziehen an.

Unter Druck stehen Roche GS (-1,7%) und dies trotz guter Zahlen. Der Pharmariese hat in den ersten drei Monaten zwar wie erwartet einen Umsatzrückgang verbucht, die Schätzungen von Analysten wurden aber klar übertroffen. Zudem hat Roche den Ausblick für 2023 bestätigt und die Dividende soll weiter gesteigert werden.

Auch ABB (-0,4%), Nestlé (-0,5%) und Novartis (-1,1%), die am Vortag nach starken Ergebnissen noch zugelegt hatten, geben nach. Sie konsolidierten nun den Kursgewinn, heisst es am Markt.

Dagegen schiessen die Aktien von Temenos um 8,1 Prozent nach oben. Der Bankensoftwarespezialist wurde von den Turbulenzen um die Credit Suisse und im amerikanischen Regionalbankensektor nicht getroffen. Das Westschweizer Unternehmen hat im Gegenteil überraschend viel Gewinn eingefahren, zudem wurden die Ziele für 2023 bestätigt.

Ebenfalls, wenn auch nur leicht fester sind Swisscom (+0,3%) und Kühne + Nagel (+0,3%).

Am breiten Markt geben Inficon nach ebenfalls guten Zahlen um 1,1 Prozent nach. Das Messtechnikunternehmen hat im ersten Quartal mehr Umsatz und Gewinn verbucht als von Analysten erwartet. Die aktuelle Krise im Halbleitermarkt tangiert das Unternehmen nur wenig. Trotz einer leichten Verbesserung der Lieferketten bleibe die Bruttomarge unter Druck und auch der Halbleiter-Endmarkt zeige weiterhin Schwächen, beurteilt die Bank Vontobel das Ergebnis.

Weiter unter Druck stehen Idorsia (-5,2%). Mehrere Analysten haben ihre Schätzungen nach dem Quartalsbericht gesenkt. Zudem schwebe weiterhin eine Kapitalerhöhung im Raum, heisst es am Markt.

pre/uh

(AWP)