Die Erwartungen hinsichtlich der Straffung der Geldpolitik durch die US-Notenbank (Fed) hätten sich deutlich in eine restriktive Richtung verlagert, heisst es denn auch in einem Kommentar der Credit Suisse. So herrsche derzeit wegen Zinserhöhungen an den Märkten Nervosität vor. Die Bank selber erwartet für das nächste Fed-Meeting weiterhin eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte, von verschiedenen Seiten wurden aber auch schon 75 Basispunkte als möglicher Zinsschritt ins Spiel gebracht.

Der SMI verliert um 09.15 Uhr über 1 Prozent und notiert im Bereich von 12'100 Punkten, ein genauer Stand kann derzeit aus technischen Gründen nicht geliefert werden. Unter 12'100 Punkten hatte der SMI zuletzt vor rund einem Monat geschlossen.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, büsst 1,44 Prozent auf 1874,91 Punkte ein und der breite SPI 1,23 Prozent auf 15'542,61 Punkte. Bei den 30 Blue Chips kommen auf 26 Verlierer nur vier Gewinner.

Im Fokus stehen Roche, welche nach Quartalsangaben 1,7 Prozent einbüssen. Dank eines starken Diagnostikgeschäfts übertrifft der Pharma- und Diagnostikkonzern aus Basel die Umsatzerwartungen der Analysten auf Gruppenebene zwar leicht. Mit der Absatzsituation im Pharmageschäft kann das Unternehmen trotz beibehaltener Jahresvorgaben jedoch nicht punkten. Künftige Wachstumsträger wie Tecentriq, Hemlibra oder Perjeta hätten sich in den ersten drei Monaten schleppender als erhofft verkauft, so lautet der Tenor.

Die grössten Abgaben verzeichnen im schwachen Umfeld die konjunktursensiblen Richemont (-3,2%) und Swatch (-2,9%) sowie die Banken CS (-2,6%) und Julius Bär (-2,6%). Die Credit Suisse stand am Wochenende im Fokus der Presse wegen Spekulationen über mögliche Wechsel im Top-Management. UBS büssen indes ebenfalls 2,1 Prozent ein.

ABB (-2,5%) werden von einer Abstufung durch die LBBW auf "Halten" von zuvor "Kaufen" gedrückt. ABB habe zwar einen beeindruckenden Auftragseingang gezeigt, hiess es zur Begründung mit Blick auf die am vergangenen Donnerstag publizierten Quartalszahlen, das Geschäftsklima kühle sich allerdings in verschiedenen Marktsegmenten bereits wieder ab.

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(AWP)