Wie ein weiterer Börsianer betont, dürfte es auch kaum den einen einzigen Grund dafür geben, dass Investoren aktuell lieber versuchen, ihre Gewinne zu sichern. Während sich der politische US-Haushaltsstreit als Hängepartie entpuppt, breiten sich zudem Wachstumssorgen um die deutsche Wirtschaft aus. Nachdem am Vortag bereits der Ifo Geschäftsklimaindex zeigte, wie sehr sich die Stimmung der deutschen Wirtschaft eingetrübt hat, zeigen die revidierten BIP-Zahlen, dass das Nachbarland in einer Rezession steckt. Zu der ganzen Gemengelage tragen dann noch Nachrichten bei wie etwa die, dass die Ratingagentur Fitch das AAA-Rating der Vereinigten Staaten auf "negative Watch" gesetzt hat. Die Unentschlossenheit unter den Mitgliedern der US-Notenbank über den weiteren Zinspfad trägt ebenfalls nicht zur Beruhigung bei.

Der SMI verliert gegen 9.15 Uhr um 0,20 Prozent auf 11'360,50 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, tritt mit +0,01 Prozent auf der Stelle bei 1762,92 Zählern und der breite SPI verliert 0,18 Prozent auf 14'940,26 Zähler. Im SLI gewinnen 17 Titel hinzu und 13 geben nach.

Vor allem die schwächeren Pharma-Schwergewichte Novartis (-0,7%) und Roche (-0,4%) und der Nahrungsmittelriese Nestlé (-0,3%) erweisen sich als Bremsklötze für den Gesamtmarkt.

Dagegen werden Technologiewerte wie VAT (+5,2%), AMS Osram (+2,1%) und Logitech (+1,5%) durch die Zahlen des US-Konzern Nvidia beflügelt. Der US-Chipkonzern hat massiv vom Boom bei Künstlicher Intelligenz profitiert. Der Grafikkarten-Spezialist übertraf mit seiner Umsatzprognose die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten um rund 50 Prozent. Auch im breiten Markt werden Titel wie Comet, Inficon und U-Blox von der Welle erfasst, wie Kursgewinne von bis zu 1,9 Prozent zeigen.

hr/kw

(AWP)