Die BoJ entschied überraschend, die Spanne zu lockern, in der sich die langfristige Anleiherendite bewegt. Das wurde an den Märkten als erster Schritt hin zu einer Straffung der geldpolitischen Zügel gewertet. Damit sei auch die letzte grosse Notenbank in das Lager der Falken getreten, sagt Marktanalyst Andreas Lipkow. Die Änderung traf die Finanzmärkte vollkommen unvorbereitet und der japanische Nikkei-Index büsste darauf 2,5 Prozent ein. BoJ-Chef Kuroda wies dann aber darauf hin, dass damit keine Zinserhöhung gemeint sei - und die BoJ nicht zögern werde, weitere Lockerungen der Geldpolitik zu machen, sollte dies notwendig sein. Händler sprechen dennoch von einem "Nackenschlag aus Japan."

Der SMI verliert bis um 09.15 Uhr 0,60 Prozent auf 10'708,10 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sackt um 0,80 Prozent ab auf 1623,32 Punkte und der breite SPI um 0,72 Prozent auf 13'673,30 Zähler. 29 der 30 SLI-Werte geben nach. Einzig Roche legen zu.

Unter Druck stehen die Aktien der Credit Suisse (-2,3%), bei denen sich der Abwärtstrend fortsetzt. Aber auch UBS (-1,0%) und Julius Bär (-1,1%) geben nach.

Die Aktien der beiden Luxusgüterhersteller Richemont (-1,4%) und Swatch (-1,0%) büssen trotz guter Exportzahlen Terrain ein. Die Uhrenexporte sind im November nominal um 10,9 Prozent auf 2,41 Milliarden Franken gestiegen. "Die Chinasorgen wiegen hier wohl wieder einmal schwerer als die Zahlen", sagt ein Marktbeobachter.

Die Aktien von AMS Osram verlieren 1,3 Prozent. Das Technologieunternehmen teilte mit, dass mit dem Bereich Unterhaltungsbeleuchtungen nun der letzte Teil der bei der Übernahme von Osram angekündigten Devestitionen abgeschlossen sei. Doch wie andere Technologiewerte auch kann sich AMS dem Branchentrend nicht entziehen. Logitech und VAT (je -1,7%) geben ebenfalls klar nach.

Am besten schlagen sich die als defensiv taxierten Roche (+0,1%). Swisscom und Nestlé schlagen sich mit Einbussen von 0,1 Prozent ebenfalls wacker.

Am breiten Markt verlieren SIG nach dem überraschenden Abgang des CFO 2,1 Prozent.

pre/rw

(AWP)