Am Mittwochabend hatte US-Notenbankchef Jerome Powell die Märkte noch mit den Worten, die Zeit für kleinere Zinsschritte könnte im Dezember gekommen sein, in Kauflaune versetzt. Am Markt war darauf vermehrt vom Beginn eines Weihnachtsrallys die Rede. Doch nun ist die Euphorie bereits wieder etwas verflogen und es mehren sich die mahnenden Stimmen. Die Aktienbörsen hätten in den vergangenen zwei Monaten eine beeindruckende Erholung hingelegt, sagte etwa ein Händler, eine zumindest leichte Korrektur würde daher nicht überraschen.
Der SMI notiert um 9.20 Uhr um 0,41 Prozent tiefer auf 11'192,26 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigt sich um 0,31 Prozent auf 1715,06 und der breite SPI um 0,42 Prozent auf 14'286,43 Zähler. 17 SLI-Werte geben nach, elf legen zu und zwei sind unverändert.
Im Fokus bleiben die Aktien der Credit Suisse (-1,0% auf 2,671 Fr.). Nach anfänglichen Gewinnen setzt die Aktie den Kurszerfall bereits wieder fort. Die Anteile der Bank stehen seit einiger Zeit unter Druck. Dieser hat im Zusammenhang mit einer Kapitalerhöhung noch zugenommen. Am Vortag hatte der Titel bei 2,654 Franken ein neues Rekordtief erreicht. Beschwichtigende Worte des Präsidenten hätten keine positive Wirkung auf den Aktienkurs, heisst es am Markt. Axel Lehmann sagte in einem Bloomberg-Interview, die Kapitalabflüsse seien gestoppt.
VAT (+0,8%) notieren nach einem volatilen Verlauf zuletzt fester. Der Vakuumventil-Hersteller hat anlässlich eines Kapitalmarkttages neue Ziele für die Periode von 2023 bis 2027 veröffentlicht und dabei die Guidance für das laufende Jahr bestätigt. Die Aktie hat seit Mitte Oktober deutlich zugelegt.
Tiefer sind Zurich (-1,2%) und Swiss Re (-0,8%) sowie Lonza (-0,8%). Händler sprechen von Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Gewinnen.
Am breiten Markt stehen Polypeptide (-24%) massiv unter Druck. Der Pharmazulieferer hat seine zweite Gewinnwarnung in diesem Jahr ausgesprochen. Verschiedene operative Probleme hätten den Umsatz und die Profitabilität beeinträchtigt, dazu kämen höhere Kosten und ein anhaltender Inflationsdruck, hiess es. Die ZKB hat daher ihre Empfehlung auf "Untergewichten" von "Marktgewichten" gesenkt.
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(AWP)