Was die EZB betrifft, gilt es als ausgemacht, dass die Währungshüter den Leitzins um 75 Basispunkte anheben werden. Was die Märkte aber vor allem interessiert, sind Aussagen zum geldpolitischen Ausblick. Denn nähmen die Notenbanker zumindest verbal den Fuss vom geldpolitischen Bremspedal, wären die Zutaten für eine positive Wende am Aktienmarkt gegeben. Erst am Abend nach US-Börsenschluss werden mit Apple und Amazon dann noch weitere US-Techgrössen ihre Zahlen vorlegen. Schockierende Geschäftszahlen des Facebook-Konzerns Meta setzen die Negativnachrichten aus der Branche fort.

Der SMI gibt um 09.15 Uhr um 0,41 Prozent nach auf 10'773,03 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,61 Prozent auf 1630,98 Punkte und der breite SPI 0,37 Prozent auf 13'771,20 Punkte. Im SLI stehen 25 Verlierern fünf Gewinner gegenüber.

Die mit Abstand grössten Kursverluste verbuchen die Aktien der Grossbank CS mit -7,3 Prozent. Das Institut mutet dem Markt eine regelrechte Informationsflut zu. So hat die Bank das dritte Quartal mit einem massiven Verlust beendet, der noch sehr viel höher ausfiel als von Analysten im Vorfeld prognostiziert. Über eine Kapitalerhöhung will sich die CS zudem frische Mittel beschaffen. Angepeilt ist ein Bruttoerlös von rund 4,0 Milliarden Franken. Darüber hinaus will sie mit einer radikal restrukturierten Investmentbank und Sparmassnahmen wie einem Stellenabbau aus der Krise finden.

Leichte Kursgewinne von bis zu 0,4 Prozent verzeichnen die drei Versicherer Swiss Life, Swiss Re und Zurich. Nach Zahlen und der Nachricht, im Glasfaserstreit mit der Weko nachzugeben, halten sich auch Swisscom (unv.) besser als der Markt.

hr/rw

(AWP)