Am vergangenen Freitag hatten die US-Arbeitsmarktdaten bei den Anlegern Zinssorgen geschürt, da diese erneut robust ausgefallen waren. Allerdings hatte es zuletzt auch Anzeichen für eine leichte Abschwächung des US-Arbeitsmarktes gegeben. Daher hätten sich diese Sorgen wieder gelegt. Weitere Impulse für den Aktienmarkt dürfte zudem die US-Bilanzsaison liefern, die nun an Schwung gewinnt. Vor allem die am Freitag anstehenden Quartalsergebnisse der US-Grossbanken JPMorgan Chase, Citigroup und Wells Fargo dürften nach den Bankenturbulenzen besonders im Rampenlicht stehen, heisst es weiter.

Der SMI, der im frühen Geschäft bis 11'306 Zähler gestiegen war, notiert um 11.10 Uhr um noch 0,14 Prozent höher auf 11'246,34 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und in dem die Gewichtung der Einzelwerte gekappt ist, gewinnt 0,44 Prozent auf 1764,31 und der breite SPI 0,19 Prozent auf 14'675,76 Zähler. Im SLI stehen sich 20 Gewinner und zehn Verlierer gegenüber.

Gefragt sind vor allem zyklische Werte, die zuletzt etwas unter die Räder geraten seien, sagt ein Händler. So führen die baunahen Sika (+2,9%) und Geberit (+1,7%) sowie ABB (+2,1%), AMS Osram (+1,7%) und VAT (+2,2%) sowie die Uhrenhersteller Swatch (+2,1%) und Richemont (+1,8%) die Gewinner an. Bei VAT könnten zudem Käufe vor dem Quartalsupdate vom kommenden Donnerstag dazu kommen, heisst es.

Weit oben in der Rangliste stehen zudem die beiden Grossbanken UBS (+1,4%) und Credit Suisse (+1,4%). Aber auch Swiss Life, Zurich und Partners Group gewinnen gegen ein Prozent und mehr. Bei UBS dürfte JPMorgan zusätzlich für Rückenwind sorgen. Die US-Bank hat das Kursziel auf 27 von 23 Franken erhöht und empfiehlt den Titel weiterhin mit "Overweight".

Kühne+Nagel (+1,6%) zählen ebenfalls zu den grösseren Gewinnern. Auslöser dafür dürfte neben dem "zyklischen Faktor" auch die möglicherweise bevorstehende Aufnahme der Aktie in den SMI sein, meint ein Händler. Am Karfreitag hat die Börsenbetreiberin SIX die neuste Rangliste publiziert. Danach hat das Unternehmen mit Sitz in Schindellegi gute Chancen, die CS im SMI zu beerben, sobald diese nach der Übernahme durch die UBS von der Börse genommen wird.

Dagegen büssen die eher defensive Werte Terrain ein. Dabei dürfte es sich laut Händlern um Gewinnmitnahmen handeln, nachdem diese den Markt zuletzt angeschoben hätten. So stehen mit Nestlé (-0,8%), Roche (-0,8%) und Novartis (-0,5%) gleich alle drei Schwergewichte auf den Verkaufslisten. Aber auch Givaudan (-0,8%) und Alcon (-0,5%) werden aus den Depots gekippt. Givaudan veröffentlicht am Donnerstag den Quartalsbericht.

Straumann (-0,8% 0der 1,05 Fr.) werden allerdings ex-Dividende von 0,80 Franken je Aktie gehandelt. Auch bei den Anteilen von PSP (-3,8%), SF Urban (-3,3%) und Fundamenta Real Estate (-2,1%) wird die Ausschüttung fällig.

Zu den Gewinnern am breiten Markt zählen ebenfalls baunahe Titel wie Arbonia (+3,2%), Zehnder (+2,0%) und Burkhalter (+1,1%).

pre/rw

(AWP)