Zudem habe der deutsche Einkaufsmanager-Index, der im Oktober schwächer als erwartet ausgefallen ist, die Gewinne abschmelzen lassen, heisst es am Markt. Für Zurückhaltung sorge schlussendlich auch, dass in den kommenden Tagen die Bilanzsaison in eine heisse Phase komme. Am Dienstag werden die Zahlen von Logitech, UBS, Kühne+Nagel und Novartis veröffentlicht. Am Donnerstag steht dann neben der Quartalsbilanz die lange erwartete Veröffentlichung der neuen Strategie der Credit Suisse auf dem Programm. Zudem entscheidet die Europäische Zentralbank (EZB) über weitere Leitzinsanhebungen. Erwartet wird eine Erhöhung um 75 Basispunkte. Dagegen hat der Kurseinbruch an der Börse in Hongkong nach der Machtzementierung von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hierzulande keine grösseren Wellen geworfen, wie Händler sagen.
Der SMI notiert nach einem Tageshoch auf 10'536 Zählern um 11.05 Uhr noch um 0,77 Prozent höher auf 10'498,66 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,84 Prozent auf 1583,30 und der breite SPI 0,76 Prozent auf 13'423,74 Zähler. Im SLI tendieren 24 Titel fester und sechs geben nach.
An der Spitze der Gewinner stehen Temenos (+3,4%). Händler verweisen auf neue Spekulationen am Markt. Gemäss "Dealreporter" sollen Goldman Sachs und Citigroup das Kaufinteresse für die Softwareschmiede sondieren, sagen Händler. Temenos ziehe das Interesse zahlreicher Finanzinvestoren auf sich. Mit EQT und Thoma Bravo seien auch zwei "alte Bekannte" mit im Spiel. Die beiden Private-Equity-Firmen wurden in den vergangenen 12 Monaten mehr als einmal als mögliche Käufer des Genfer Unternehmens genannt. "Wenn die Firma bei einem Aktienkurs von 150 Franken das Ziel einer Übernahme war, müsste sie es aktuell erst recht sein", sagt ein Händler dazu und gibt sich somit wenig erstaunt. Die Aktie koste ja nur mehr gut einen Drittel von damals.
Gefragt sind mit Kursgewinnen von 1,0 bis 1,7 Prozent mit Geberit, Givaudan, Partners Group, Swiss Life, Zurich und Alcon auch Aktien, die im laufenden Jahr stark korrigiert hatten.
Bei den Banken gewinnen UBS am Tag vor Bilanzvorlage 1,6 Prozent. Auch Credit Suisse steigen 1,6 Prozent. Bei der CS sind es einmal mehr Spekulationen und Gerüchte, die im Vorfeld der Veröffentlichung des Quartalsberichts am Donerstag für steigende Kurse sorgen. Dann wird die Bank die neue Strategie bekanntgeben. Zudem kann die Bank in Frankreich einen Rechtsfall mit der Zahlung von 238 Millionen Euro abschliessen.
Unterstützt von positiven Produktmeldungen legen auch die Pharmaschwergewichte Novartis (+0,9%) und Roche (+0,3%) zu. Nestlé steigen gar um 1,0 Prozent.
Dagegen sind die Anteile der Luxusgüterhersteller Swatch (-1,4%) und Richemont (-0,3%) schwächer. Händler verweisen auf die Konjunkturzahlen aus China. Zudem stelle die strenge Zero-Covid-Politik Pekings ein Risiko für den Sektor dar. Logitech (-0,1%) sind am Tag vor der Veröffentlichung des Quartalsbericht leichter. AMS Osran verlieren 0,4 Prozent.
Am breiten Markt legen Huber+Suhner (+3,3%) und U-blox (+2,0%) kräftig zu. Schweiter verlieren nach einer Gewinnwarnung dagegen 1,0 Prozent.
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(AWP)