Bereits am Morgen veröffentlicht wurden die Inflationszahlen aus der Schweiz. Hier stieg die Jahresinflation im Januar auf 3,3 Prozent von 2,8 Prozent im Dezember und lag damit am oberen Ende der Erwartungen. Schuld daran sind vor allem die stark erhöhten Strompreise, die jeweils im Januar in die Berechnung einfliessen. Die Inflationsraten dürften nach Ansicht von Thomas Gitzel von der VP Bank vorerst noch auf relativ hohen Niveaus bleiben. Ab März komme es dann zu deutlichen Basiseffekten. Denn die im Vorjahr mit Kriegsausbruch gestiegenen Energiepreise seien dann die neue Vergleichsbasis für die Berechnung der Inflationsrate.

Der SMI notiert um 11.00 Uhr um 0,38 Prozent höher auf 11'172,56 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,29 Prozent auf 1759,82 und der breite SPI um 0,39 Prozent auf 14'393,25 Zähler. Im SLI dominieren die Gewinner (20) die Verlierer (10) klar.

Gefragt sind zyklische und Technologiewerte wie Schindler, VAT, Logitech, Sika, ABB und Adecco, die mit Gewinnen zwischen 1,7 und 0,5 Prozent einen Teil der Einbussen vom Freitag aufholen.

Zudem Gewinnern und damit auch zu den Marktstützen zählen die beiden Schwergewichte Novartis (+0,8%) und Nestlé (+0,6%). Bei Novartis dürfte die Kurszielerhöhung und bestätigte Kaufempfehlung von Goldman Sachs Unterstützung geben, heisst es am Markt. Nestlé hingegen seien vor den am Donnerstag erwarteten Jahreszahlen gesucht.

Roche, ein weiteres Schwergewicht, zeigt sich mit einem Kursplus von 0,1 Prozent gut gehalten. Mit Givaudan (+0,7%) legt ein weiterer defensiver Wert zu. Die Versicherer Swiss Life, Swiss Re und Zürich gewinnen derweil bis zu 0,5 Prozent.

Auf der anderen Seite stechen einmal mehr Credit Suisse (-3,9%) negativ hervor. Die Grossbank hatte in der Vorwoche über einen milliardenschweren Verlust informiert. Seitdem belasten Analystenkommentare und negative Pressemeldungen den Kurs weiter. So hat zuletzt Kepler die Empfehlung für den Titel auf "Reduce" von "Hold" und das Kursziel auf 2,10 von 3,20 Franken gesenkt. Und auch die Bank Vontobel hat das Preisziel auf 2,90 von 3,00 Franken reduziert. Die Anteile der Konkurrentin UBS ermässigen sich um 0,1 Prozent.

Ebenfalls tiefere Kurse verbuchen die als zinssensitiv geltenden Technologie- und Wachstumswerte wie Temenos (-0,4%) sowie Straumann (-0,7%) und Lonza -0,4%). Aber auch der Logistikkonzern Kühne + Nagel (-0,6%) und Swisscom (-0,5%) büssen an Wert ein.

Auf den hinteren Reihen fallen Implenia (+2,5%) positiv auf. Der Baukonzern hat in Frankreich einen Auftrag für ein Baulos der Metro in Toulouse erhalten. Der Auftragswert für Implenia beträgt 166 Millionen Euro.

Die Aktien von Kudelski gewinnen 6,8 Prozent. Der Titel war jüngst nach einer Gewinnwarnung eingebrochen. WiseKey legen 2,6 Prozent zu. Das Cybersecurity-Unternehmen will sein Halbleiter-Geschäft ausgliedern und separat an die US-Börse Nasdaq bringen.

Die Aktien von GAM (-2,0%) setzen den Abwärtstrend fort. In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass der ehemalige Grossaktionär Jörg Bantleon seine Beteiligung auf unter drei Prozent an dem angeschlagenen Asset Manager reduziert hat.

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(AWP)