Insgesamt habe sich die Stimmung dank guter Firmenergebnisse aus den USA und wegen der Aussicht, dass Russland nach Abschluss der Revision der Gaspipeline Nord Stream 1 weiter Gas liefern werde, aber doch etwas gebessert, betonen Börsianer. Es sei sehr viel Negatives in den Kurse enthalten. Diese Risiken würden nun wieder "ausgepreist", sagt Andreas Lipkow von Comdirect. Wie es an den Märkten weitergeht, dürften aber vor allem die Firmenergebnisse beeinflussen, die in der nächsten Zeit veröffentlicht werden. Dabei liegt der Fokus des Marktes vor allem bei den Prognosen zur weiteren Entwicklung. Die Störungen der Lieferketten hätten den regulären Betrieb "gelinde gesagt" negativ beeinflusst, sagt ein Händler.

Der SMI notiert um 11.00 Uhr bei moderaten Umsätzen 0,18 Prozent höher bei 11'142,35 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,43 Prozent auf 1712,94 und der breite SPI 0,26 Prozent auf 14'367,59 Punkte. Im SLI notieren 23 Aktien fester, sechs schwächer und eine (VAT) ist unverändert.

Die Aktien von SGS (+2,0%) setzen sich an die Spitze der Gewinner. Sie holen damit einen Teil der Kursverluste auf, die sie am Vortag im Zusammenhang mit der Bilanzvorlage eingefahren hatten.

Kräftige Gewinne verbuchen mit den Aktien von Geberit, Straumann, Lonza, Schindler, Partners Group, Kühne + Nagel, Sika und ABB Aktien, die im laufenden Jahr stark korrigiert hatten. "Hier haben sich einige Kaufgelegenheiten ergeben", sagt ein Händler. Die Kursgewinne von 1,7 bis 0,7 Prozent zeugten von dieser Meinung.

Die Aktien von Temenos legen am Vortag der Ergebnispublikation 1,5 Prozent zu.

Bei den Banken gewinnen UBS 1,2 Prozent und CS 0,2 Prozent. Am Vortag hatten die Anteile der UBS wegen einer Verkaufsempfehlung von Barclays schlechter abgeschnitten als jene der CS. Julius Bär steigen 0,7 und Swiss Life um 0,3 Prozent. Swiss Re (-0,1%) und Zurich (-0,2%) geben dagegen nach.

Novartis büssen 0,7 Prozent ein und konsolidieren laut Händlern damit den am Vortag nach Zahlenvorlage verbuchten Kursgewinn. Die Genussscheine von Rivale Roche (+0,3%) sind am Tag vor der Veröffentlichung des Halbjahresabschlusses gesucht. Schwächer sind dafür noch Holcim (-0,4%), und Nestlé (-0,2%).

Auf den hinteren Reihen fallen Georg Fischer (+5,0%) positiv auf. Beim Halbjahresbericht von GF überzeuge vor allem das operative Ergebnis, sagt ein Händler. Auch Mikron (+1,5%) sind nach Zahlen gefragt.

Barry Callebaut legen 0,5 Prozent zu. Der weltgrösste Schokoladenhersteller Barry Callebaut (BC) ist nach der Coronakrise nach wie vor auf Wachstumskurs. Allerdings hat sich das Wachstum im dritten Quartal, das per Ende Mai zu Ende ging, etwas verlangsamt.

Meyer Burger (+5,0%) setzen den jüngsten Erholungstrend fort und steigen auf ein neues Jahreshoch.

Der IT-Grosshändler Also (-1,0%) hat in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres etwas weniger umgesetzt und auch weniger verdient.

Die Aktien von Lastminute büssen 3,3 Prozent ein. Gegen die Schweizer Töchter des Online-Reiseanbieters LM Group wurde in der Schweiz eine Untersuchung eingeleitet. Dabei geht es um möglichen Missbrauch im Zusammenhang mit der Beantragung und dem Bezug von Covid-19-Kurzarbeitentschädigungen.

pre/rw

(AWP)