Der grösste Hemmschuh für weitere Gewinne ist laut Händlern aber wohl die Schuldenobergrenze der USA. Das Problem schwebe weiterhin über den Märkten, heisst es. Wird die Obergrenze nicht angehoben, droht nach Schätzungen des unabhängigen Budgetbüros des US-Kongresses in den ersten beiden Juniwochen ein Zahlungsausfall. Dann könnte im schlimmsten Fall den Finanzmärkten ein Kollaps drohen, sagte ein Analyst. Nach wie vor hofften die Marktteilnehmer aber darauf, dass sich Demokraten und Republikaner wie in den vergangenen Jahren in letzter Minute doch noch einigen werden. "Die Folgen eines effektiven Zahlungsausfalls der USA auf Finanzmärkte und auf die amerikanische Wirtschaft sind so gravierend, dass kaum ein Politiker das Risiko eingehen will, plötzlich die Verantwortung dafür übernehmen zu müssen", kommentierte Thomas Stucki, CIO der St. Galler Kantonalbank.

Der SMI notiert gegen 11.00 Uhr um 0,23 Prozent höher auf 11'591,51 Punkten und damit etwas unter dem im frühen Geschäft markierten Jahreshoch von 11'612,75 Zählern. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,30 Prozent auf 1803,96 und der breite SPI um 0,29 Prozent auf 15'291,61 Punkte. Im SLI legen 20 Titel zu und zehn schwächen sich ab.

Stark gefragt sind die Luxusgüterwerte Swatch (+1,6%) und Richemont (+1,0%). Letztere profitieren weiterhin vom am Freitag präsentierten bzw. besser als erwartet ausgefallenen Jahresabschluss. Dies hat eine Reihe von Analysten bewogen, ihre Erwartungen und das Kursziel weiter in die Höhe zu schrauben. Die Kursziele haben mit 190 Franken (durch die Bank Vontobel) inzwischen neue Höhen erreicht. Am Freitag hatte der Titel ein neues Rekordhoch bei gut 161 Franken erzielt. Wegen der guten Aussichten für Richemont griffen die Anleger auch nach den Aktien von Rivale Swatch. Denn diese notierten noch weit unter ihren Höchstkursen, sagte ein Händler.

Zu den Gewinnern zählen auch Temenos (+1,3%), bei denen ein Händler auf die immer wieder aufkeimenden Spekulationen hinweist. Defensive Werte wie Lonza (+1,5%) oder Alcon (+1,4%) sind ebenso gefragt wie die zyklischen Schindler (+0,8%), SGS (+0,6%) und Adecco (+0,6%), der Lebensmittelriese Nestlé (+0,5%) oder die Versicherer Swiss Life (+1,0%) und Zurich (+0,5%). Der Erstversicherer wird am Mittwoch seinen Quartalsbericht veröffentlichen.

Auf der anderen Seite werden neben AMS Osram (-0,7%) auch die Banken CS (-0,8%) und UBS -0,6%) oder ABB (-0,3%) und Roche (-0,2%) zu tieferen Kursen bewertet. Auch Sonova (-0,4%) rutschen am Tag vor der Bilanzvorlage für das Geschäftsjahr 2022/23 ins Minus.

Am breiten Markt schiebt eine Kaufempfehlung der Citigroup die EFG-Aktien (+2,3%) etwas an. Die Aktien von U-Blox (+2,3%) sind nach einem Interview von CEO Stephan Zizala mit AWP gefragt. Dieser hatte bezüglich des laufenden Geschäftsjahrs gesagt, es könnte positive Überraschungen geben.

GAM rücken 2,8 Prozent vor. Liontrust, die den angeschlagenen Assetmanager übernehmen will, droht möglicherweise Konkurrenz durch einen Dritten, wie die Finanz und Wirtschaft" in ihrer Ausgabe vom Samstag schreibt. Dies lockt laut Händlern Spekulanten an.

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(AWP)