Darüber hinaus beschäftigen die Marktteilnehmer aber auch Sorgen wegen einer möglichen Kreditklemme in den USA, was das Wachstum der Wirtschaft hemmen würde. Und im Fokus steht weiterhin auch das Gezänk zwischen den Demokraten und Republikanern um die Schuldenobergrenze. Niemand sei so naiv gewesen, von den Gesprächen zwischen US-Präsident Biden und Kongressabgeordneten vom Vortag bereits konkrete Ergebnisse zu erwarten, heisst es etwa in einem Kommentar von Swissquote. In gewissen Kreisen habe es allerdings immerhin die Hoffnung gegeben, dass diese Frage zumindest bis zum Ende des Fiskaljahres im September aufgeschoben werden könnte.

Der SMI notiert um 10.50 Uhr 0,33 Prozent tiefer bei 11'508,09 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, verliert 0,16 Prozent auf 1790,53 Punkte und der breite SPI 0,40 Prozent auf 15'178,56 Punkte. Im SLI kommen auf 22 Verlierer 8 Gewinner.

Als einsamer Outperformer erweisen sich Alcon, welche nach starken Quartalszahlen mit einem Plus von 7,8 Prozent mit Abstand die Tabelle anführen, dies trotz des Abgangs der Dividende. Analysten zeigen sich durchwegs positiv überrascht. So hat Alcon beim Umsatz klar besser als erwartet abgeschnitten und auch die operative Gewinnmarge wurde als sehr stark eingeschätzt.

Innerhalb des SLI liegen dahinter noch AMS Osram (+2,6%) im grünen Bereich sowie mit moderateren Gewinnen Sonova (+0,9%), Temenos (+0,5%) oder Straumann (+0,3%).

Die grössten Einbussen verzeichnen Geberit (-2,0%), nach einer Abstufung durch den Broker Stifel auf "Hold" von "Buy". Der Sanitärtechniker dürfte auch in den kommenden Quartalen mit einer stark schwankenden Nachfrage konfrontiert sein, heisst es dort zur Begründung.

Etwas deutlicher sind zudem die Abgaben in VAT (-1,2%), Schindler und Givaudan (je -1,1%).

Lonza (-0,5%) rangieren nach einem Update zum Geschäftsgang im ersten Quartal unauffällig im breiten Mittelfeld. Im Rahmen des Updates wurde zwar der Ausblick für das laufende Jahr bestätigt. Doch wie erwartet leiden verschiedene Geschäftsbereiche unter den steigenden Zinsen, also den schwierigen Finanzierungsbedingungen bei den Kunden.

Für den Grossteil der Verluste des Gesamtmarktes sind die schwachen Roche (-0,9%) verantwortlich, sowie in etwas geringerem Masse Novartis (-0,6%) und Nestlé (-0,7%).

Im breiten Markt fallen GAM (+2,2%) mit einem volatilen Kursverlauf auf. Das satte Plus der Startphase hatte nicht lange Bestand. Unterstützung kommt von der Investorengruppe NewGAMe/Bruellan um den Mobilfunkunternehmer Xavier Niel, welche mobil macht gegen das Übernahmeangebot der britischen Liontrust. Die Übernahmekommission soll demnach diverse Bedingungen des Angebotes für ungültig erklären.

Addex schiessen gar um über 50 Prozent auf 0,1875 Franken in die Höhe, nachdem ein unabhängiger Zwischenprüfungsausschuss eine positive Empfehlung zur Weiterführung von Studien mit einem Produktkandidaten zur Behandlung von Epilepsie abgegeben hat. Der Kursanstieg relativiert sich allerdings angesichts des Einbruchs vom Jahreshoch von Anfang März bei über 0,35 Franken um mehr als die Hälfte.

Nach unten geht es dagegen für Idorsia (-2,2%) nach einer Abstufung durch Baader Helvea auf "Reduce". Dufry (-0,8%) erhalten von eigentlich als solid eingestuften Quartalszahlen keine Unterstützung.

Unter Druck stehen Meyer Burger (-11%) nach der Ankündigung der Ausgabe eine Wandelanleihe durch die deutsche Tochtergesellschaft MBT Systems.

cf/rw

(AWP)