Der anstehende Zinsentscheid der US-Notenbank sorgt erneut für Nervosität an den Märkten. Am zweiten Tag seines Auftritts vor dem Kongress hatte Fed-Chef Jerome Powell die Sorge vor schneller steigenden Leitzinsen indes wieder etwas gedämpft. "Wir haben noch keine Entscheidung über die März-Sitzung getroffen", sagte er. Dagegen waren seine Aussagen am Dienstag von Marktteilnehmern noch als Signal für weitere deutliche Zinsschritte gedeutet worden. Derweil wirft der für Freitagnachmittag angekündigte US-Arbeitsmarktbericht schon seine Schatten voraus, er gilt als wichtiger Indikator für den Zustand der US-Wirtschaft und wird die Zinsentscheidung im März massgeblich mit beeinflussen. Ein schlechtes Omen wurden daher die am Vortag publizierten Daten des Personaldienstleisters ADP gedeutet, die robuster als erwartet ausgefallen waren. "Solange der US-Arbeitsmarkt keine Schwäche zeigt, dürfte die US-Notenbank den Zinserhöhungszyklus kaum beenden," schreibt ein Analyst.

Der SMI verliert kurz nach 11.00 Uhr 0,97 Prozent auf 10'918,01 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gibt 0,77 Prozent auf 1745,40 Zähler und der breite SPI, bei dem die Dividenden herausgerechnet werden, um 0,36 Prozent auf 14'166,03 Zähler nach. Im SLI stehen 25 Verlierern fünf Gewinner gegenüber.

Die Ex-Dividende gehandelten Novartis geben 3,7 Prozent nach und ziehen den SMI durch ihre hohe Gewichtung klar ins Minus. Der Abschlag durch die Ausschüttung beträgt 3,20 Franken. Roche verlieren derweil nur leicht um 0,3 Prozent nach und Nestlé (-0,04%) stehen fast unverändert.

Am Ende der Tabelle finden sich wieder einmal die Papiere der Credit Suisse. Mit Abgaben von 4,8 Prozent auf 2,547 Franken sind sie nicht mehr weit vom Allzeittief (2,497 Franken) entfernt. Die Bank hatte in letzter Minute die Publikation des Geschäftsberichts verschoben. Grund seien Kommentare der US-Börsenaufsicht SEC zum Bericht gewesen, welche die CS zunächst noch genauer abklären wolle. Mit einem Jahresverlust von 7,3 Milliarden Franken hatte die Bank 2022 ihr schlechtestes Ergebnis seit der Finanzkrise 2008 eingefahren und die negativen Nachrichten wollen nicht abreissen.

Auch die anderen Bankentitel stehen eher auf dem Verkaufszettel. Julius Bär und UBS geben 0,3 bis 1,0 Prozent nach. Bei Partners Group steht derweil ein Minus von 1,7 Prozent. Gesucht sind hingegen Versicherungswerte.

Für den Sanitärtechniker Geberit (-0,7%) geht es erneut abwärts, nachdem die Papiere schon am Vortag nach der Publikation der Jahreszahlen 0,75 Prozent tiefer geschlossen hatten.

Das grösste Tagesplus verbuchen Sonova (+0,5%). Auch die Zykliker Kühne+Nagel, Sika und Schindler stehen je 0,3 Prozent höher.

Im breiten Markt stechen die Papiere von Rieter mit Abgaben von 13,3 Prozent hervor. Der Gewinn des Herstellers von Spinnereimaschinen war im zurückliegenden Geschäftsjahr deutlich geringer ausgefallen. Auch der tiefere Dividendenvorschlag wirkte sich negativ aus.

Ebenso geben TX-Group nach Zahlen 7,4 Prozent nach. Auch hier enttäuschten die schwachen Gewinnzahlen und die geringere Dividende die Analysten.

Bei Baloise summieren sich die Abgaben nach Zahlen auf 5,5 Prozent, der Versicherer hat das volatile Marktumfeld zu spüren bekommen und einen Gewinnrückgang verbucht.

Nach Jahreszahlen höher stehen derweil BVZ (+5,3%) und Aevis (+1,4%). Evolva geben dafür 5,1 Prozent nach.

Ex-Dividende werden auch Dätwyler (-3,3%) tiefer gehandelt. Oneswissbank ziehen derweil 10,5 Prozent an. Das aus der Banque Profil de Gestion hervorgegangene Institut will erstmals eine Dividende zahlen.

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(AWP)