Dabei waren vor allem Technologiewerte, die als besonders zinsabhängig gelten, unter die Räder geraten. Denn die Marktteilnehmer erwarten nun weiterhin deutliche Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed. Wie sich der Markt kurzfristig weiter entwickle, dürfte wohl auch davon abhängen, wie es an den US-Börsen weitergehe. "Die nächsten Hürde, die es zu überwinden gilt, sind wohl der grosse Eurex-Verfall und die ganzen Indexanpassungen am Freitag", sagt zudem ein Händler. Eine gewisse Stütze gehe auch davon aus, dass so manche Marktteilnehmer versuchten, Schnäppchen zu machen.
Der SMI notiert um 11.07 Uhr um 0,42 Prozent tiefer auf 10'846,24 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sinkt um 0,30 Prozent auf 1656,27 und der breite SPI um 0,54 Prozent auf 13'887,82 Zähler. 18 der 30 SLI-Werten geben nach und zwölf legen zu.
Grössere Abschläge gibt es für Straumann (-1,7%), deren Kurs aber die Einbussen etwas eingrenzen kann. Eine Verkaufsempfehlung der UBS hatte den Titel bachab geschickt. Die Analysten der Grossbank begründen die Kaufempfehlung mit einer hohen Bewertung der Aktie im Sektorvergleich.
Auch bei Nestlé (-1,7%) sorgt die Absetzung der Kaufempfehlung auf "Neutral" durch Exane BNP für fallende Kurse. Da Nestlé die am stärksten gewichtete Aktie des SMI ist, wirkt sich dies auch deutlich negativ auf den Index aus.
Dahinter folgt eine bunte Mischung aus defensiven Werten wie den Zyklikern Schindler, ABB, Adecco und Holcim, den defensiven Swisscom und Novartis sowie der Grossbank UBS, die zwischen 1,6 und 0,7 Prozent verlieren.
Aber auch im Mittelfeld, in dem wenig veränderte Kurse dominieren, ergibt sich kein klares Bild. Mit Sika, Julius Bär, Swiss Life und Richemont sind ebenfalls mehrere Sektoren vertreten.
Die grössten Gewinne verbuchen Partners Group (+1,4% auf 946 Fr). Der Asset Manager habe bei seinem Update gezeigt, dass er mit steigenden Zinsen und Margendruck umgehen könne, sagt ein Händler. "Und unter 1000 Franken ist die Aktie einen Versuch wert", sagt ein Händler.
Zudem Gewinnern zählen zudem Sonova (+0,9%), Roche (+0,7%) und Givaudan (+1,0%). Roche profitieren davon, dass Berenberg das Rating für die Papiere des Pharmariesen Roche auf "Buy" von "Hold" hochgestuft hat. Dagegen hat Berenberg die Empfehlung für Novartis (-0,8%) auf "Hold" von "Buy" gesenkt.
Bei Givaudan dürfte ebenfalls der gute "Track Record" der Firma nach der Kurskorrektur Käufer angelockt haben, heisst es weiter.
Auch die Mehrheit der Technologiewerte schlage sich im Vergleich zur schwachen US-Börse Nasdaq, die am Vortag 5,2 Prozent verloren hatte, recht wacker, meint ein Händler. So geben Logitech (-0,3%) und Inficon (-0,2%) nur wenig nach, VAT (+0,1%), Temenos (+0,2%) und Comet (+0,1%) sind gar etwas höher. Auch bei AMS-Osram (-0,6%) halten sich die Einbussen in Grenzen.
Die Aktien von Lalique steigen am breiten Markt um 1,8 Prozent. Der Luxusgüterkonzern hat sowohl den Umsatz als auch den Gewinn deutlich gesteigert. Zudem wurde die Übernahme des Seidenlabels Fabric Frontline bekannt gegeben.
pre/rw
(AWP)