Zudem bleibt der drohende Zahlungsausfall der US-Regierung ein wichtiges Thema. Sollte die US-Schuldenobergrenze nicht bald angehoben werden, könnte dem US-Zentralstaat bereits kommenden Monat das Geld ausgehen. Die Fronten im Schuldenstreit sind verhärtet. Es könnte eine Hängepartie werden, schreibt die LBBW. Zudem könnte dies noch zu Turbulenzen an den Märkten führen, heisst es am Markt. "Das Thema ist aus den letzten Jahren zwar bekannt, hat aber durch das neue hohe Zinsniveau eine andere Dimension bekommen", sagt ein Marktanalyst. Auch die Worte des EZB-Bankers Martins Kazaks, die Zinserhöhungen könnten über den Sommer hinaus gehen, sorgten für eine gewisse Verstimmung, meint ein Händler.

Der SMI notiert um 11 Uhr um 0,65 Prozent tiefer auf 11'519,70 Punkten. Am Vortag hatte der Leitindex noch ein Jahreshoch markiert. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, verliert 0,72 Prozent auf 1791,34 und der breite SPI 0,53 Prozent auf 15'210,19 Zähler. Im SLI stehen 26 Verlierern vier Gewinner gegenüber.

Im Fokus stehen die Grossbanken CS (-0,1%) und UBS (-0,2%), deren Aktienkurs zunächst klar zugelegt hatte. Die beiden Banken sollen "auf absehbare Zeit" weiterhin unabhängig voneinander operieren. Die Integration werde stufenweise erfolgen, teilte UBS mit. Zudem wird CS-Chef Ulrich Körner mit Abschluss der Transaktion, die "in den nächsten Wochen" erfolgen soll, Mitglied der UBS-Geschäftsleitung werden. Die Positionen des Finanzchefs wird ersetzt. Mit den Neuigkeiten würden sich für das bestehende Management der Credit Suisse erstmals keine grösseren Veränderungen ergeben. Das sollte die Kontinuität während der Integration sicherstellen, kommentiert die ZKB.

Leichte Gewinne verbuchen ABB (+0,2%) und Swiss Re (+0,5%), wo Analystenkommentare für Aufwind sorgen. So hat Goldman Sachs das Kursziel für ABB und die Deutsche Bank für Swiss Re erhöht. Bei Swiss Life (+0,1%) dürften Käufe vor dem Zwischenbericht am Donnerstag für Unterstützung sorgen.

Dafür haben AMS Osram (-0,5%) im Verlauf wegen Gewinnmitnahmen die Spitzenposition wieder abgegeben. Zunächst hatten die Titel noch von Anschlusskäufen profitiert.

Auch Roche (-0,7%) rutschten trotz guter Nachrichten in die Minuszone. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat einen ergänzenden Zulassungsantrag für das Augenmittel Vabysmo angenommen. Mit den Aktien des Rivalen Novartis (-0,7%), des Lebensmittelriesen Nestlé (-0,3%) und von Swisscom (-0,1%) neigen weitere defensive Werte zur Schwäche.

Den stärksten Abschlag verbuchen im SLI die Aktien von Holcim (-3,8% bzw. 2,26 Fr.). Die Aktie wird ex-Dividende von 2,50 Franken gehandelt. Auch Lonza (-2,1%) und Siegfried (-0,4%) "leiden" unter der Ausschüttung.

Schwächer sind Alcon (-1,3%). Der Augenheilmittelkonzern veröffentlicht heute Abend nach US-Börsenschluss den Quartalsbericht. Bei den Aktien von Richemont (-1,3%) und Swatch (-1,3%) sprechen Händler von Gewinnmitnahmen. Zudem trübten die Aussenhandelsdaten Chinas die Stimmung, sagt ein Händler.

Am breiten Markt fallen die Aktien von Skan (-4,5%) auf. Beim Isolatortechnologie-Spezialisten Skan hat die Frau eines Managers 100'000 Aktien verkauft. Feintool (+3,8%) legen deutlich zu. Die Industriegruppe hat einen grossen Auftrag aus dem Bereich Windenergie erhalten.

pre/ra

(AWP)